Wer den Seeweg nach England wählt, kommt mit größter Wahrscheinlichkeit in Dover an. Schon von Weitem kann man die strahlend weißen Kreidefelsen der englischen Küste sehen – und je näher man kommt, desto beeindruckender wirken sie. Kein Wunder, dass sie so oft besungen werden! Bis zu 110 Meter erheben sie sich, steil abfallend, über dem Meer. Die Vegetation ist recht karg – grüne Wiesen und einige Büsche. Dazwischen kann man das eine oder andere Dörfchen erkennen, ein weißer Leuchtturm und endlich natürlich auch den Hafen von Dover.
Erster Blick auf das englische Festland: Die White Cliffs of Dover
Von allen Seiten nähern sich die riesigen Fähren der schmalen Hafeneinfahrt. Wir hatten uns für die Überfahrt vom französischen Dünkirchen (Dunkerque) aus entschieden. Zwei Stunden dauerte die Reise, inklusive Wartezeit beim Check-in sollte man also rund drei Stunden einplanen. Das Reißverschlusssystem klappt perfekt – wir laufen pünktlich in den Hafen ein und genießen dabei den herrlichen Blick auf Dover Castle.
Zeit für den Besuch von Dover Castle einplanen!
Die Burg erhebt sich majestätisch über dem Hafen von Dover. Leider hatten wir keine Zeit, sie zu besichtigen. Wir haben während unserer Tour durch Südengland oft gehört, dass sich ein Besuch in Dover Castle wirklich lohnt – gerade, wenn man mit Kindern unterwegs ist. Wer gerne Schlösser und Burgen besucht, sollte sich das Angebot von English Heritage genauer ansehen und eine zeitlich befristete Mitgliedschaft ins Auge fassen. Für 49 Pfund hat eine Familie beispielsweise 9 Tage freien oder ermäßigten Eintritt in zahlreiche Schlösser, Burgen, Denkmäler und andere Sehenswürdigkeiten (darunter auch so beliebte Ausflugsziele wie Tintagel Castle, Stonehenge etc.).
Dover – ein typische Hafenstadt
Ansonsten kann man sich den Besuch der Stadt Dover aus meiner Sicht eigentlich sparen. Zumindest haben wir während unseres – zugegebenermaßen kurzen Besuchs – keine wirklichen Highlights entdecken können. Die ganze Stadt wirkt recht schmuddelig – sogar das Einkaufszentrum macht da keine Ausnahme. Wer also vor seiner Rückkehr auf’s europäische Festland noch ein paar englische Spezialitäten einkaufen möchte, sollte diese möglichst schon vor der Ankunft in Dover erledigt haben. Vielleicht lassen sich noch lohnenswerte Ziele entdecken, wenn man etwas mehr Zeit mitbringt, aber wir hatten ja noch den langen Weg nach Cornwall vor uns und fuhren direkt weiter zu unserem Zwischenziel nach Brighton.
Picknick-Pause in Folkestone
Eine Seefahrt, die macht hungrig! Und nach den ersten Eindrücken von Dover verzichteten wir auf das dort geplante Mittagessen und machten uns direkt auf den Weg. Nur wenige Kilometer entfernt befindet sich direkt an der Hauptstraße von Folkestone auf der linken Seite einen riesigen Waitrose Supermarkt, der übrigens auch sonntags geöffnet hat. Direkt neben dem Parkplatz befinden sich nette Spazierwege und ein kleiner Kanal. Hier gibt es nette Bänkchen mit Aussicht auf die zahlreichen Ruderer – ein perfekter Platz für ein entspanntes Picknick. Die Zutaten dazu gibt es bei Waitrose in großer Auswahl: Sandwiches, Salate aller Art, frische Backwaren und vieles mehr. Perfekt für uns! Einige Kilometer weiter, gibt es kilometerlange Strände – ideal für einen Strandspaziergang. Wer mit Kindern reist, sollte eventuell einen Drachen einpacken – die Strände hier sind ein perfektes Revier zum Drachen steigen lassen!
Und weiter geht’s nach Brighton:
Wir hielten uns nicht lange in Dover auf, sondern stürzten uns direkt nach Ankunft der Fähre in den englischen Straßenverkehr (und stellten gleich beim ersten Kreisverkehr fest, dass das erst einmal ganz schön gewöhnungsbedürftig ist). Für die Fahrt nach Brighton hatten wir ca. 2,5 Stunden eingeplant. Wir entschieden uns gegen unser Navi und für den Weg entlang der Küste – eine gute Wahl! Die Strecke führt durch schöne Küstenstädtchen und entlang toller Strandabschnitte. Es lohnt sich also etwas mehr Zeit einzuplanen -schließlich ist ja auch der Weg das Ziel!