Alle Jahre wieder beginnt bei uns die Diskussion um den Skiurlaub. Es ist gar nicht so leicht, alle Interessen unter einen Hut zu bringen. Natürlich suchen wir ein Hotel, in dem Kinder willkommen sind. Am liebsten eins, das alpenländisch gemütlich ist, schöne Zimmer hat und nicht allzu groß ist. Eins, das direkt an der Piste liegt, so dass man mit den Skiern direkt vor der Haustür starten kann und lange, anstrengende Wege zu Fuß, mit dem Auto oder dem Skibus entfallen. Ach ja, und das Essen sollte lecker sein, denn nach einem anstrengenden Skitag, wollen wir uns nicht unbedingt auf die Suche nach einem Restaurant machen. Und so ein bisschen Wellness könnte natürlich auch nicht schaden. Das Ganze in einem Gebiet, das auch für Nichtskifahrer etwas zu bieten hat, denn ich bin inzwischen zum „Schönwetterfahrer“ mutiert und wage mich nur noch bei Sonnenschein und guten Schneeverhältnissen auf die Piste. Nach meiner OP fällt das Skifahren für mich in dieser Saison sowieso flach. Also gar nicht so einfach, ein passendes Urlaubsdomizil zu finden.
Staufreie Anfahrt, Sonnenschein und grüne Wiesen
Die langen Weihnachtsferien dieses Jahr ermöglichten uns, zumindest etwas abseits der Hauptsaison zu reisen und so machten wir uns am 7.1. auf den Weg in ein verlängertes Wochenende im Hotel Marten in Saalbach-Hinterglemm. Es hat schon große Vorteile, nicht an dem oft unvermeidlichen Samstag zu reisen, an dem in den Alpen meist Bettenwechsel ist. Die Autobahn war schon fast gespenstisch leer und wir schafften die Fahrt von Stuttgart nach Saalbach-Hinterglemm in etwa 4,5 Stunden. Kein Stau, kein Stress, aber auch kein Schnee – so lässt sich unsere Fahrt zusammenfassen. Bei strahlend blauem Himmel und herrlichem Sonnenschein ging es den Alpen entgegen. Erst kurz vor dem Ziel lag Schnee – allerdings nicht sehr viel. Als wir Saalbach erreichten, sahen wir schnell, dass die Schneekanonen hier ganze Arbeit geleistet hatten – die Pisten sahen recht gut aus, auch wenn die Hänge der Südseite nebenan, bedrohlich grünbraun, das idyllische Bild störten. Für uns ging die Fahrt weiter nach Hinterglemm und von dort noch etwas weiter hinein ins das schmale Tal.
Hotel Marten: Perfekte Lage direkt an der Piste
Das Hotel Marten lag leicht erhöht am Südhang genau zwischen zwei Gondeln, die jeweils zu Pisten der Nord- und der Südhänge führen. Die Piste startete gleich hinter dem Hotel-Parkplatz, d.h. man konnte direkt vor der Haustür die Ski morgens an – und abends wieder abschnallen. Perfekt – genau so hatten wir uns das erhofft.
Gemütliches Ambiente
Schon beim Betreten des Hotels fühlten wir uns sofort wohl. Die Rezeption befand sich in der gemütlichen Kaminstube – und wir hätten uns am liebsten gleich an den Kamin gesetzt und einen Kaffee getrunken. Aber wir waren natürlich neugierig auf die Zimmer – und die Kinder konnten es nicht erwarten, die Skianzüge anzuziehen und sich in den Schnee zu stürzen. Immerhin das erste Mal in diesem Winter.
Tolle Familienzimmer
So ging es also im Eiltempo zum Zimmer. Auch hier wartete eine sehr positive Überraschung auf uns. Das Familienzimmer war großzügig geschnitten und verfügte über ein kleines separates Zimmer mit einem Stockbett – und ganz wichtig: einem Fernseher – für die Kinder. Breites Grinsen auf beiden Gesichtern, als sie das Gerät entdecken – da wussten sie ja auch noch nicht, dass sie kaum Zeit zum Fernsehen haben würden. Dazu ein großes offenes Bad und eine separate Toilette. Ein großer Schrank im Eingangsbereich bot viel Platz für das recht umfangreiche Familiengepäck, das man im Skiurlaub so dabei hat.
Kleine Überraschungen und viel Liebe zum Detail
Besonders gerne mag ich, wenn sich ein Hotel die Mühe macht, kleine individuelle Überraschungen für den Gast zu kreieren. Es mögen Kleinigkeiten sein, aber sie zaubern immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. So war auf dem Tisch ein kleiner Grußspruch für uns hinterlegt und auf dem Bett warteten kleine Glückskäfer als „Betthupferle“. Unglaublich, aber es herrschten so frühlingshafte Temperaturen, dass wir es uns erst einmal auf dem Balkon bequem machten – während die Kids sich direkt auf die Mission „Schneemann bauen“ begaben. Dass es dabei nicht bliebt, wurde schnell klar, als sie etwa eine Stunde später pitschnass, leicht weiß paniert und glücksstrahlend wieder auftauchten. Offensichtlich war das Hotel jetzt um eine Rutsche reicher – und man konnte den Weg zum Spielplatz noch schneller und ohne umständlichen Umweg über die Treppen zurücklegen, wie sie stolz berichteten. Na, hoffentlich waren die Hotelbesitzer über diese Neuerung genauso zufrieden wie die Kinder.
Entspannen im Wellness-Bereich
Wir wollten vor dem Essen noch einen kleinen Abstecher in den Wellness-Bereich machen. Die passende Ausstattung lag bereits im Zimmer bereit – eine Tasche mit Bademänteln und Schläppchen. Der Wellness-Bereich des Hotel Marten ist klein aber fein. Eine Sauna, ein Dampfbad und eine Infrarotkabine stehen den Gästen zur Verfügung. Es gibt ein kleines Freibad, das allerdings nur im Sommer geöffnet ist.
Diät wird schwierig – das Essen ist zu lecker!
Langsam aber sicher meldete sich dann aber doch unser Magen und wir machten uns bereit für das Abendessen. Der Speisesaal war – wie das ganze Hotel – in einer sehr ansprechenden Mischung aus rustikalen und modernen Elementen eingerichtet. In diesem Ambiente ließ es sich natürlich prima schlemmen – und das Essen war wirklich sehr gut. Ein abwechslungsreiches Salatbuffet lockte mit Vitaminen, das Menü wurde dann am Tisch serviert. Auch hier zeigte sich die Küche sehr vielfältig – eine feine Mischung aus österreichischen und internationalen Spezialitäten. Für Kinder gab es – auf Wunsch – auch eine eigene Karte.
Brot backen bei Punsch und Maronen
Überhaupt lässt sich die Familie Feiersinger einiges für ihre Gäste einfallen. Ob Galadinner, Strudelbuffet oder Grillevent – mit viel Herzblut und Liebe zum Detail wurden die Gäste hier rundum verwöhnt. Ganz ehrlich – vom Strudelbuffet träume ich heute noch ;-). Besonders in Erinnerung geblieben ist uns jedoch der wunderbare Brotback-Abend vor dem Holzofen, der sich vor dem Hoteleingang befindet. Bei leckerem Punsch und heißen Maronen wurden die knusprigen Vollkornbrote für das Frühstücksbuffet am nächsten Tag gebacken. Eine gute Gelegenheit, auch die anderen Hotelgäste kennenzulernen.
Großes Thema am Lagerfeuer war der Auftritt von Berufs-Nackedei Micaela Schäfer im Partyzelt, auf der Piste oberhalb des Hotels, an jenem Tag. Während ich noch überlege, ob sie wohl auch nackt in der Gondel saß, erzählte ein Mann (der natürlich nur wegen seiner Tochter im Partyzelt war) von ihrem Auftritt: „Sie hat ein bisschen aufgelegt, ab und zu getanzt und war ansonsten halt da.“ Mit einem Seitenblick auf seine Frau fügte er noch hinzu: „Die ist ja erst Anfang 30, aber hat schon mehr Cellulite als meine Frau!“. Der Beweis folgt prompt – er hatte Fotos. In Nahaufnahme – und die vergrößerte er dann auch noch genüßlich. Ich musste schmunzeln – irgendwie fand es beruhigend, dass auch die Promi-Sternchen mit Problemzonen zu kämpfen haben – und nahm mir vor, am nächsten Tag ganz entspannt in die Sauna zu gehen.
Die Kinder genossen den Brotback-Event in vollen Zügen. Aufwärmen mit Kinderpunsch und Maronen war der ideale Programmpunkt nach dem weiteren Ausbau der Rutsche (jaja, das Projekt dauerte über das ganze Wochenende an!). Und natürlich freuten wir uns schon auf das Frühstück am nächsten Tag – mit den frisch gebackenen Broten aus dem Holzofen!
Unser Fazit
Für uns war das Hotel Marten rundum perfekt: fantastische Lage, schöne und sehr saubere Zimmer, gemütliche Einrichtung, sehr gutes Essen, familiäre Atmosphäre und extrem freundlicher Service – besser geht’s nicht!
Die Nähe zum Skigebiet ist natürlich der Hammer. Aber auch für Nichtskifahrer gibt es viel zu sehen und zu erleben. (Was ich in den Tagen so unternommen habe und was meine Familie im Skigebiet erlebt, berichten wir bald hier im Blog).
Der Wellness-Bereich ist am Nachmittag geöffnet, für Kinder ist er eher ungeignet, denn es handelt sich um einen reinen Sauna/Ruhebereich. Für Kinder gibt es einen Raum mit Tischtennisplatte und Tischkicker, für die Kleinen ein großes Spielzimmer, sowie einen Spielplatz im Außenbereich. Sehr hübsch fanden wir auch die hölzernen Brettspiele, die den Gästen im Kaminzimmer und in der Lounge zur Verfügung standen – auch hier zeigte sich die große Liebe zum Detail. Wir können das Hotel allen Familien, Skifans, Feinschmeckern, Genießern und Bergfans sehr ans Herz legen!
Ach ja – und die Rutsche… – die wurde trotz größter Bemühungen unserer Kinder nicht ganz fertig – aber Rezeptionistin Marina hat hoch und heilig versprochen, den Bau zu vollenden 🙂
Hinweis: Wir danken dem Hotel Marten für die Unterstützung, die tollen Tipps für Unternehmungen in der Umgebung, den herzlichen Empfang und die unvergesslichen Tage in Saalbach-Hinterglemm.