Unser Ausflug nach Rotenburg an der Fulda stand wettertechnisch unter keinem guten Stern. Wir schafften es gerade noch, unser Hotelzimmer im Göbels Hotel Rodenberg einigermaßen trockenen Fußes zu beziehen, bevor der Himmel seine Schleusen öffnet. Und so hätten wir es fast verpasst, das kleine Städtchen am Ufer der Fulda zu besichtigen, denn im Hotel war so viel geboten, dass wir uns kaum aufraffen konnten, es wieder zu verlassen.
Fachwerkhäuser und ein Hexenturm
Am Tag unserer Abreise hatte der Wettergott schließlich ein Einsehen und schickte uns einige Sonnenstrahlen durch den wolkenverhangenen Himmel. Wir nutzten die Gelegenheit für einen ausgiebigen Bummel durch die Gassen des mittelalterlichen Städtchens Rotenburg an der Fulda. Es wäre aber auch zu schade gewesen, wenn wir es nicht gesehen hätten, denn die alten Fachwerkhäuser und die schmalen gepflasterten Gassen wirken wie aus einem Bilderbuch. Obwohl das Städtchen wirklich sehenswert ist, waren bei unserem Besuch nur wenige Touristen unterwegs – das ist der Vorteil, wenn man schöne Orte bei weniger schönem Wetter besucht. Wir bummelten gemütlich durch die Gassen und entdecken unterwegs den Hexenturm. Er diente früher als Gefängnis – in dem auch Hexe eingesperrt wurden. Ein Kapitel, das unsere Kinder sehr beschäftigte. Der Bürgerturm etwas weiter, diente dem selben Zweck, war aber aufgrund seines Namens weit weniger interessant für sie. Man konnte förmlich sehen, wie das Leben im Mittelalter vor den Augen der Kinder wieder zum Leben erwachte. Auch die alte Stadtmauer ist in diesem Bereich noch sehr gut erhalten – eine wirklich beeindruckende Kulisse also.
Nackte Tatsachen beim Landgrafenschloss
Etwas weiter erreicht man das Landgrafenschloss. Das Gebäude im Renaissance-Stil ist heute Sitz der Finanzschule des Landes Hessen – was für eine unspektakuläre Nutzung eines so schönen Gebäudes. Man fragt sich, warum die Finanzschulen und Ämter immer in den schönsten Gemäuern untergebracht sind, das ist in Stuttgart ja nicht anders ;-). Direkt dahinter befindet sich ein weitläufiger und sehr schön angelegter Park. Ein ganz besonderes Denkmal findet man mittendrin: Ein Mann mit einer heruntergelassenen Hose! Keine Frage – so ein Fundstück bleibt Kindern definitiv in Erinnerung – auf jeden Fall fanden sie es sehr lustig.
Verwinkelte Gässchen und nette Restaurants
In Rotenburg gibt es mehrere Eiscafés und Restaurants. Bei schönem Wetter kann man hier mitten im Städtchen sitzen und die schöne Atmosphäre genießen. Da das Wetter in den vergangenen Tagen nicht besonders vielversprechend war, hatten sich die meisten Cafés und Restaurants nicht darauf eingestellt, dass die Besucher unbedingt draußen sitzen wollen. Wir wurden dann im Restaurant Bacco-Esposito fündig. Hier kann man zwischen dem Ufer der Fulda und den Fachwerkhäusern italienische Spezialitäten genießen. Definitiv zu empfehlen – das Essen war sehr lecker und die Location gefiel uns von allen Restaurants, die wir in Rotenburg gesehen haben, am besten.
Infos zu Rotenburg an der Fulda:
Rotenburg an der Fulda liegt in Nordhessen, ungefähr in der Mitte zwischen Kassel und Fulda. Eingebettet zwischen sanfte Hügel, Wälder und Wiesen, bietet die Umgebung auch viele Wandermöglichkeiten. Auch wenn das Wetter schlecht ist, kann man hier einiges unternehmen. Gemütlich speisen lässt es sich auch etwas außerhalb auf der Rodenberg Alm, nur wenige hundert Meter vom Hotel Rodenberg entfernt. Im Hotel gibt es übrigens auch ein öffentlich zugängliches Schwimmbad und einen Indoor-Spielplatz.