Es ist ganz schön schwierig, ein Iglu zu bauen. Als Kinder haben wir jedes Jahr in unserem Hof die – aus unserer Sicht – riesigen Schneehäufen auszuhöhlt und daraus ein Iglu gemacht. Wir haben versucht aus Schnee Bänke und ein Tischchen zu formen und fanden die Vorstellung in unserem Iglu einmal zu übernachten großartig. Daraus wurde nie etwas – unser Iglu war so klein, dass wir gerade mal so einigermaßen darin sitzen konnten. Noch dazu war es nicht besonders stabil und wir hatten auch nicht die passende Ausrüstung.
Übernachten im Iglu-Hotel – ein Kindheitstraum
Ich musste ganz schön lange warten, bis dieser Traum – ganz unverhofft – wahr wurde. Eine Pressereise führte mich im März nach Schwedisch Lappland. Nie zuvor war ich in Schweden und schon gar nicht so weit im Norden. Die Idee, ausgerechnet im Winter, nach Schwedisch Lappland zu fahren wäre mir nie gekommen. Umso mehr begeisterte, ja bezauberte, mich die Reise an den Rand des Polarkreises.
Die Saison für Iglu-Hotels ist auch in Schweden kurz
Hier im Blog habe ich euch schon mehrfach von diesem Winterwunderland vorgeschwärmt, aber den Bericht von meiner Nacht im Iglootel habe ich euch bisher vorenthalten. Wir waren ganz am Ende der Wintersaison in Arjeplog – die Schneeschmelze hatte schon begonnen. Kurz nach unserer Reise schloss das Iglootel seine Pforten. Die Zeit, in der es für ein Iglu-Hotel kalt genug ist, ist auch im Norden Schwedens recht kurz. Der Bau beginnt im November, doch erst Mitte Januar ist das Iglootel bereit für seine Übernachtungsgäste. Die Saison dauert also nur knapp 10 Wochen – aber für diese Zeit wird ein unglaublicher Aufwand betrieben. Das Ergebnis ist dann – wenn auch nur für kurze Zeit – eines der ungewöhnlichsten Hotels der Welt.
Außen: unauffällig – Innen: Wow!
Wie sieht ein Iglu-Hotel von außen aus? Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Und so fahren wir bei unserer Ankunft in Arjeplog erst einmal am Iglootel vorbei. Die Straße endet schließlich an einem Seeufer, der nur zu erkennen ist, weil jetzt im März die Schneeschmelze eingesetzt hat und erste Wasserflächen zu erkennen sind. Wir drehen also wieder um und entdecken schließlich die Schneehügel, unter denen sich das Iglu-Hotel verbergen soll. Eine kleine Tür führt hinein ins Schneeparadies.
Faszininierende Farbspiele und Eiskunst
Drinnen ist es weit kuschliger als erwartet. Klar ist es kalt, aber es fühlt sich nicht so an. Das Iglootel besteht aus mehreren aneinandergereihten Iglus, sie alle sind mit schmalen Gängen verbunden. Der Boden besteht aus Holzdielen – der Rest aus Schnee. Spannende Effekte erzielen Licht- und Farbinstallationen, die den Räumen immer wieder ein neues Gesicht geben.
Der erste Schneeraum ist riesig – hier befindet sich auch die Eisbar. Nebenan befinden sich weitere große Räume, die Wände sind mit Schnee und Eiskunst geschmückt. Dabei wird schnell klar, dass die Automobilindustrie hier quasi zu Hause ist. Schließlich testen viele namhaften Firmen hier ihre Fahrzeuge und Technik. Dass hier extrem coole Parties stattfinden, wird auf den ersten Blick klar.
Ganz schön leise, so ein Iglu
Im hinteren Bereich des Igootels befinden sich die Schlafiglus. Jeweils 6 Personen können hier pro Igloo auf Matratzen und Rentierfellen nächtigen. Auch hier schmücken Eisschnitzereien die Wände. Was sofort auffällt – die dicken Schneewände „schlucken“ jedes Geräusch. Wenn man hier drin ist, dringt kein Geräusch von außen herein – perfekte Voraussetzungen also, für eine erholsame Nacht in der Kälte.
Für die Nacht bekommen wir die passende Ausrüstung gestellt. Wir bekommen gleich zwei Schlafsäcke – ein kuschliges Innen- und einen dicken Außenschlafsack. Zudem erfahren wir, dass man sich vor der Nacht erst mal so richtig aufwärmen muss. Dafür stehen Whirlpools und natürlich Saunen zur Verfügung. Erst wenn einem so richtig durch und durch warm ist, schlüpft man schnell in die Schlafsäcke und kuschelt sich dann auf die Rentierfelle in den Schlafiglus.
Entspannen in Whirlpool und Sauna
Das lassen wir uns natürlich nicht zweimal sagen – wir entspannen uns erst einmal im warmen Wasser der Whirlpools. Es dauert nicht lange, bis uns so warm wird, dass wir uns sehr über die eiskalten Getränke freuen, die uns direkt im Whirlpool serviert werden. Es ist ein unglaublicher Moment – das kuschelwarme Wasser, die eiskalte Luft und über uns der Sternenhimmel. Die Scheinwerfer wechseln die Farben und tauchen das Wasser und die Wänder immer wieder in neue Farben. Wir harren so lange im Whirlpool aus, bis wir „Waschweiberhände“ bekommen. Anschließend gehen wir in die Sauna nebenan – und schließlich ist der Moment gekommen.
Übernachten im Iglu-Hotel – kuschliger als erwartet
Rundum aufgewärmt gehen wir in unser Schlaf-Iglu und kuscheln uns in die dicken Schlafsäcke auf den Rentierfellen. Wir genießen die Ruhe im Iglu und schlafen erstaunlich schnell ein. Mitten in der Nacht wache ich auf, meine Nasenspitze ist eiskalt und meine Mütze ist verrutscht. Ich beschließe einen kurzen Ausflug in die Sauna zu machen. Dieses Mal habe ich die Sauna ganz für mich alleine. Nach etwa 10 Minuten ist mir wieder warm, ich gehe zurück ins Schlafiglu und falle in einen tiefen Schlaf. Gut, dass wir am nächsten Morgen aufgeweckt werden, sonst hätte ich glatt verschlafen.
Wir ziehen uns an und machen uns auf den Weg zum Frühstücksraum, der ein paar Minuten entfernt liegt. Dort gibt es erst einmal einen heißen Kaffee und dann ein ausgiebiges Frühstück mit Blick auf den See. So ganz können wir die Erfahrungen der letzten Nacht noch nicht fassen – es war ein unglaublich intensives Erlebnis. Und viel komfortabler, als ich mir es in meinen Kindheitsträumen je hätte vorstellen können.
Unvergessliches Erlebnis für Familien
Ihr könnt euch vorstellen, wie ich daheim meiner Familie von diesem außergewöhnlichen Erlebnis vorgeschwärmt und sie dabei ziemlich eifersüchtig gemacht habe. In der Tat könnte ich mir eine Übernachtung im Iglu-Hotel mit – etwas größeren – Kindern sehr gut vorstellen. Ein unvergessliches Erlebnis für groß und klein! Vor allem kann man den Aufenthalt im Iglootel mit verschiedenen Outdoor-Aktivitäten verbinden. Schneeschuh-Wandern, Elch-Safari oder Hundeschlitten-Touren wären in diesem Fall möglich. Oder ein Ausflug in das wunderbare Museum in Arjeplog, das von der bewegten Vergangenheit der Region erzählt.
Erstaunlicherweise ist es gar nicht so kompliziert in den hohen Norden zu kommen – FlyCar macht’s mit seinen, für die Automobilindustrie konzipierten Flüge, möglich! So starten die knapp dreistündigen Flüge von Dezember bis März jeweils montags und freitags ab Stuttgart und Hannover nach Arvidsjaur – und wieder zurück.
Habt ihr Lust bekommen auf so einen unvergesslichen Trip in die Wintermärchenwelt von Schwedisch Lappland? Hier gibt es die Infos zum Pauschalangebot von FlyCar.
Weihnachten im Winterwunderland
Wollt ihr Weihnachten mal anders erleben? CarFly bietet zu Weihnachten von 23. – 28.12.2016 eine Sonderreise nach Schwedisch Lappland zum Preis von 799 Euro/Erwachsene und 399 Euro/Kinder (inkl. Flüge, Transfers, fünf Übernachtungen/Frühstück, Weihnachtsbuffet etc.)
Hinweis: Ich war im Rahmen einer Pressereise in Schwedisch Lappland unterwegs.