Zugegeben – unsere Liaison war reichlich kurz. Aber das zauberhafte Städtchen Avignon in der Provence hat unsere Herzen im Sturm erobert.
Wie ihr in unserem Kreuzfahrt-Tagebuch vielleicht schon gelesen habt, waren meine Tochter und ich vergangene Woche mit der Arosa Luna auf eine Flusskreuzfahrt im Süden Frankreichs unterwegs. Wir haben in dieser Woche sehr viel gesehen und erlebt und wir genießen es jetzt sehr, die Reise noch einmal Revue passieren zu lassen.
Avignon gehörte für uns beide zu den Höhepunkten der Reise. Vielleicht gerade deshalb, weil die Arosa Luna über Nacht dort im Hafen lag und wir so die Gelegenheit hatten, den Abend in der schönen Altstadt von Avignon verbringen konnten.
Avignon ist ein Städtchen, das man sehr gut zu alleine zu Fuß erkunden kann. Der Hafen liegt keine 200 Meter von der Stadtmauer entfernt, die die gesamte Altstadt umgibt – eine ideale Ausgangsposition für eine Sightseeing-Tour also.
Was ihr euch in Avignon auf jeden Fall ansehen solltet, haben wir hier für euch aufgelistet:
Die Stadtmauer von Avignon
Fast 4,5 Kilometer misst die im 12. Jahrhundert erbaute Stadtmauer von Avignon insgesamt. Sieben Türme und 39 Tore hat das mächtige Bauwerk zu bieten. Wer mag, kann einen Teil der Stadtmauer begehen – von hier aus hat man auch Zugang zur berühmten Brücke von Avignon. (Öffnungszeiten: 9 – 19 Uhr, Eintritt: 5 Euro/Erwachsene, 3,50 Euro/Kinder). Von hier oben hat man einen schönen Blick auf die Altstadt und natürlich auf die Rhône.
Pont d’Avignon
Die Pont Saint-Bénézet wird im Volksmund meist nur noch „Pont d’Avignon“ genannt. Die Hinweisschilder in der Stadt sind sich diesbezüglich nicht ganz einig, deshalb ist es kein Fehler, auch den eigentlichen Namen der Brücke zu kennen. Wir alle kennen die Brücke natürlich wegen des berühmten Liedes „Sur le Pont d’Avignon“ – und genau deshalb muss man die Brücke gesehen haben, wenn man Avignon besucht. Kriege und Hochwasser haben der Brücke so zugesetzt, dass sie schließlich 1660 aufgegeben wurde. Überqueren kann man die Rhône auf der Brücke also nicht mehr – darauf Spazieren gehen und tanzen geht immer noch… (Öffnungszeiten: 9 – 19 Uhr, Eintritt: 5 Euro/Erwachsene, 3,50 Euro/Kinder). Um die Brücke in ihrer ganzen Pracht bestaunen zu können, muss man die Altstadt durch die Stadtmauer verlassen.
Papstpalast
Alle Straßen der Altstadt führen irgendwann zum Papstpalast – man kann ihn also nicht verfehlen. Leider waren wir zu spät dran, um das imposanteste Gebäude der Stadt von Innen zu besichtigen – aber auch von außen ist es beeindruckend. Hier auf den Stufen sitzen, Eis essen und das Treiben auf dem Platz beobachten – so kann man einen ganzen Abend verbringen. Besonders schön ist es, wenn es langsam dunkel wird und die Lichter rundum angehen. (Öffnungszeiten im Juli und August 9 – 20 Uhr, verkürzte Zeiten in den anderen Monaten – weitere Infos zum Papstpalast) – Hinweis unserer Leserin Annette: im Sommer muss man oft lange anstehen, um den Papstpalast besichtigen zu können. Wer Papstpalast und die Brücke von Avignon besichtigen möchte, kann ein günstigeres Kombiticket für 13,50 Euro kaufen.
Unsere Leserin Jana empfiehlt möglichst schon kurz vor der Öffnung um 9 Uhr da zu sein – so konnte sie mit ihren Kindern den Papstpalast ohne große Wartezeiten und ganz in Ruhe besichtigen – für die Besichtigung empfiehlt sie, etwa eine Stunde einzuplanen. Ihr Tipp: mit den Kindern einen Abstecher auf die Dachterrasse machen! Weitere Infos im Kommentar unten.
Die Altstadt
Wir sind abends durch die Altstadt gebummelt – und am nächsten Morgen gleich nochmal. Schön war beides, aber beeindruckender war Avignon für uns am Abend. Die schmalen Gassen, die uralten Bäume, charmante Plätze mit Cafés und Restaurants, versteckte Gärten und herrliche Bauwerke – Avignon hat so viele schöne Ecken, dass man sich kaum sattsehen kann. Schlendert einfach umher, lasst euch treiben und genießt die kleinen und großen Entdeckungen – und am Ende steht ihr sowieso vor dem Papstpalast – ihr wisst ja jetzt, alle Wege führen hierher.
Die Läden öffnen normalerweise morgens gegen 10 Uhr und schließen um 12 Uhr wieder. Nachmittags sind sie dann meist von 16 – 18.30 Uhr geöffnet. Übrigens tut man gut daran, auf seine Wertsachen zu achten, denn Avignon gehört zu den Städten mit den meisten Straftaten in Frankreich.
Die Pont d’Eiffel
Noch ’ne Brücke? Oh ja – und was für eine! Die Ähnlichkeit zum Eiffelturm ist nicht zufällig – Gustave Eiffel konstruierte die Eisenbahnbrücke einst. Glück haben alle, die mit dem Schiff unterwegs sind, denn die können die Brücke in ihrer vollen Pracht bewundern. Allerdings heißt es hier Köpfe einziehen, denn die Brücke ist ganz schön nieder.
Hinweis: Ich war im Rahmen einer Recherche-Reise mit der Arosa Luna unterwegs
4 Kommentare
Hallo Ihr tollen Schreiberlinge!
Eigentlich suche ich nach Infos über Paris, bin aber kurz abgebogen, weil ich „Avignon“ las…
wir (mein Mann, ich und unsere vier Kinder (12, 10, 10, 6) sind in diesem Sommer auf derRückfahrt von Spanien in Avignon gewesen ( wir suchen uns immer ein anderes Ziel auf Hin-oder Rückfahrten aus).
Zwei Dinge fielen mir daher im Text auf:
1. Wenn man tagsüber vor dem Papstpalast steht, muss man mindestens eine Stunde warten um ihn sehen zu können. Für uns nicht denkbar…
2. Inzwischen kostet die Brücke von Avignon Eintritt. Das haben wir bezahlt, weil wir es als „emotionalen“ Schatz angesehen haben, auf dieser Brücke stehen zu können (unsere Kinder kennen nur drei französische Lieder, aber „Sur le pont“ ist eben dabei…
Jeder kann sich mit einem mobilen Führer auf seiner eigenen Sprache die verschiedenen Dinge zur Brücke erklären lassen, auch sind sechs verschiedene Musikstile mit „Sur le pont“ zu hören.
Der Eintritt belief sich auf 5 Euro pro Person, auch der Kleine musste zahlen… Das ist für eine „kaputte Brücke“ ganz schön viel. Daher lohnt sich das Ticket für paar Euro mehr, mit dem man auch gleichzeitig den Papstpalast ansehen kann. Aber wie gesagt, man benötigt Zeit…
Ihr habt tolle Infos, vielen Dank!!!
Weiter so sagt Annette Lauer
Liebe Annette,
vielen Dank für deine Tipps und Hinweise – ich habe sie direkt mit in den Text aufgenommen. Bei unserem Besuch am Abend waren Brücke und Papstpalast schon geschlossen, deshalb haben wir beides nur von außen betrachtet. Mir ginge es wie dir – wir hätten auch keine Stunde angestanden…
Liebe Grüße
Antje
Tipp für den Papstpalast: gleich zur Öffnungszeit (also kurz vor neun Uhr) da sein. Wir waren vielleicht 15 Leute die warteten und kamen so auch ganz schnell rein. Mit einem 2 und einem 5 Jährigen haben wir in einer Stunde eine grobe Besichtigung machen können: besonders toll ist es für Kinder oben auf der Dachterrasse mit Blick über die Stadt und im Innenhof zur Festivalzeit, weil man da durch die Tribühne läuft (fanden die Jungs sehr cool). Wir haben in vier Wochen Südfrankreich die Erfahrung gemacht, dass frühes Aufstehen lohnt: ab 11 Uhr treffen die Massen ein, die meist zwei Stunden davor (z.B. auch an der Pont du Gard, Roussillon, Aigues-Mortes) ist es hingegen meist noch sehr leer und ruhig, auch in der Hauptsaison.
Danke für die tollen Tipps, liebe Jana – die nehme ich sofort mit auf!
Liebe Grüße
Antje