Der Alpenwildpark in Obermaiselstein im Allgäu ist von allen Seiten bestens ausgeschildert. Vielleicht haben wir deshalb etwas ganz anderes erwartet, als wir schließlich vorgefunden haben.
Hoch am Berg liegt der Alpenwildpark Obermaiselstein
Der Weg führte höher und höher, wurde immer schmaler – dafür die Aussicht schöner – und schließlich standen wir auf einem Parkplatz, der zum Alpenwildpark gehören soll. Etwas ungläubig schauten wir aus dem Fenster – wir waren die einzigen Gäste. Ob wir auf dem richtigen Parkplatz waren? Aber etwas entfernt sahen wir Rotwild auf einer steilen Bergweide – es schien sich hier also doch ein Wildpark zu verbergen. Irgendwie hatten wir uns den Park völlig anders vorgestellt. Alles sah etwas „selfmade“ aus (was es auch war, wie sich später herausstellte).
Zahme Störche zur Begrüßung
Am Eingang warteten schon zwei Störche, die sich zwar nicht streicheln ließen, aber auch nicht vor uns zurückwichen. Wir kamen mit einem älteren Herrn ins Gespräch, der auf der Terrasse des angrenzenden Restaurants saß. Er erzählte uns, dass sein Sohn abends, kurz vor Einbruch der Dämmerung, Führungen durch den Park macht, und man die Tiere dann auch Streicheln kann. Das interessierte uns sehr – und so buchten wir kurzerhand Tickets für die Führung und beschlossen in der Zwischenzeit nach Oberstdorf zum Eislaufen zu fahren. Eine spontane Entscheidung, die sich aber lohnte.
Zwischendurch: Eislaufen in Oberstdorf
Das Eissportzentrum in Oberstdorf ist das Leistungszentrum für die deutsche Eiskunstlauf-Elite. Aber auch alle anderen begabten und weniger begabten Eissportler können die Eishallen zu bestimmten Zeiten nutzen. Für die Kinder gab es Pinguine und kleine Gestelle, die sie über das Eis schieben konnten um etwas Sicherheit auf den schmalen Kufen zu bekommen. Für die ganz kleinen gab es sogar eine Art Kinderwagen auf Kufen, den die Eltern oder die Geschwister schieben konnten. Ein Riesenspaß! Allerdings mussten wir leider feststellen, dass selbst die Nichtprofis unter den Läufern immer noch Pirouetten und zahlreiche andere Posen und Figuren beherrschten und wir doch ein bisschen auffielen…
Abendführung im Wildpark – das muss man erlebt haben!
Wieder zurück im Alpenwildpark bei Obermaiselstein angekommen, warteten noch ein paar andere Familien (insgesamt waren wir um die 20 Personen) auf die Führung. Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen – Herr Lohmüller erzählte, wie dieser privat finanzierte Tierpark überhaupt enstand und mit welchen Schwierigkeiten ein solch engagiertes Projekt kämpft.
Ein Fuchs zum Streicheln!
Dann stellte er uns seine Tiere vor. Und wie! Hier gab es viel zu Erfahren und zu Lernen. Viele Tiere durften gestreichelt werden – so auch die zahme Füchsin Trixi, die die Herzen – nicht nur – der Kinder im Sturm eroberte und die Streicheleinheiten sichtlich genoss! Und wann kann man schon mal einen Fuchs streicheln?
Blick über das nächtliche Allgäu
Die vier Hängebauchschweine gehören zwar nicht zum Alpenwild, aber da sie ein Geschenk von Freunden waren, hat Herr Lohmüller ihnen ein Ehrenplätzchen in seinem Wildpark eingerichtet. Es war schon ziemlich dunkel, als wir die Rotwildgehege erreichten (daher gibt es auch keine brauchbaren Fotos, wir wollten die Tiere nicht mit dem Blitzlicht erschrecken). Was für eine wunderbare Erfahrung. Rund um uns das Rotwild, ein atemberaubender Blick über das nächtliche Allgäu – ein unvergesslicher Moment!
Im Winter wird auch das Wild gefüttert
Im Winter kommt sogar das Rotwild aus den Wäldern hoch am Berg herab zur Fütterung. Die Tiere haben ihre Scheu soweit abgelegt, dass sogar eine Beleuchtung der Futterstelle – und damit die Beobachtung der Tiere möglich ist. Wir haben uns auf jeden Fall vorgenommen, irgendwann zur Winterzeit noch einmal wieder zu kommen!
Weitere Infos: www.alpenwildpark.de