Die beiden bezaubernden Inseln Sanibel und Captiva bieten traumhafte naturbelassene Strände und haben ein ganz besonderes Flair. Ein Paradies um die Seele baumeln zu lassen und die einzigartige Natur Floridas zu geniessen.
Der historische Leuchtturm ist das Wahrzeichen von Sanibel Island
Erreichbar sind die Inseln von Fort Myers aus über eine gebührenpflichtige Brücke (6 $ für die Hin- und Rückfahrt). Zuerst erreicht man den südlichen Teil von Sanibel Island. Der historische Leuchtturm (Sanibel Lighthouse), das Wahrzeichen der Insel, liegt nicht weit entfernt an der Südspitze. Wenn man an der ersten Kreuzung links hält erreicht man ihn nach ca. zwei Kilometern. Hier befindet sich auch ein Parkplatz, von dem aus man in wenigen Schritten den Strand und die Pier erreicht. Entlang des Strandes kann man die Südspitze bei einem Strandspaziergang umrunden – ein lohnender Spaziergang, vor allem in den frühen Morgen- bzw. Abendstunden.
Sanibel und Captiva Island – ein Paradies für Muschelsucher
Die Strände von Sanibel und Captiva Island gelten unter den Muschelsuchern als beste Reviere der USA. Alle Strände im Westen der Inseln sind übersät mit Muscheln soweit das Auge reicht. Die typische Haltung der Strandspaziergänger ist der nach unten gerichtete Blick. Das sorgt nach einer Weile nicht nur für einen verspannten Rücken, sondern vor allem für einen heftigen Sonnenbrand im Nacken! Man sollte unbedingt eine Kopfbedeckung und Sonnenschutzcreme mit sehr hohem Schutzfaktor dabei haben. Für Strandspaziergänge empfiehlt es sich, ein T-Shirt anzuziehen und/oder zumindest den Nacken mit einem Handtuch oder einem anderen Stück Stoff abzudecken. Sicher ist sicher!
Perfektes Programm für Kinder: Wer findet Haifischzähne und Sanddollar?
Dann steht dem Muschelsuchen nichts mehr im Wege. An Sanibel und Captivas Stränden werden aufgrund der Strömung Millionen und Abermillionen Muscheln angespült, jede Welle bringt neue Schätze an Land. Wer Glück hat, kann hier auch fossile Haifischzähne finden (sagte zumindest unser Reiseführer, uns war das Glück diesbezüglich nicht hold, oder wir haben die Haifischzähne einfach nicht als solche erkannt). Dafür fanden wir einige Sanddollar. Diese flachen, weißen Gebilde gehören der Gattung der Seeigel an. Allerdings haben sie nur mikroskopisch kleine Stacheln und sind sehr ungewöhnliche Vertreter ihrer Art. Man könnte den ganzen Tag suchen – und findet immer wieder neue faszinierende Dinge. Ein perfekteres Entertainment-Programm kann man sich für Kinder nicht vorstellen!
Bowman’s Beach – ein Naturparadies
Wenn man Sanibel in nördlicher Richtung durchquert erreicht man nach ungefähr acht Kilometern den wohl bekanntesten Strand der Insel, den Bowman‘s Beach. Er erstreckt sich über mehrere Kilometer und ist über mehrere Parkplätze und Stege erreichbar. Direkt an den Parkplätzen gibt es Toiletten, Duschen und Umkleidekabinen. Der Rest des Strandes ist völlig naturbelassen. Man muss also seine komplette Strandausrüstung samt Verpflegung mitbringen. Ein Sonnenschirm oder ein kleines Strandzelt leisten gute Dienste, vor allem wenn man mit Kindern unterwegs ist. Denn es gibt keinerlei Schatten am Strand. Allerdings muss man seine Habseligkeiten gut befestigen, da der Wind mitunter recht stark weht.
Erlebnisreicher Weg zum Strand
Schon der Weg zum Strand ist ein Erlebnis. Durch einen kleinen Palmenwald überquert man mittels Holzstegen Wasserläufe mit unzähligen springenden Fischen. Immer wieder kreuzen kleine Eidechsen und große Tausendfüßler den Weg. Und endlich eröffnet sich der Blick auf den wunderschönen weißen Strand und das tiefblauer Meer.
Delfinschulen ziehen vorüber
Bowman’s Beach ist ebenfalls übersät mit Muscheln. Kleine bunte Fische kann man sogar im seichten Wasser sehen. Pelikane suchen gleich in der Nähe des Strandes nach Beute oder lassen sich gemütlich auf dem Wasser treiben. Überwältigend war der Blick auf die Delfinschulen, die vorüberzogen. Was für ein faszinierender Moment!
Eine weitere Brücke führt nach Captiva Island
Nur wenige Kilometer weiter erreicht man über eine weitere Brücke Captiva Island. Der Weg über Sanibel ist übrigens die einzige Möglichkeit, Captiva mit dem Auto zu erreichen. Die Strände rund um die Brücke am Blind Pass gelten übrigens nach Stürmen als bestes Muschelsuchrevier überhaupt. Wir erlebten zum Glück keinen Sturm und können die Behauptung daher auch nicht bestätigen.
Witzige und schräge Namensschilder und Briefkästen
Die Fahrt zur nördlichen Inselspitze ist übrigens sehr lohnenswert. Die Straße führt dicht am Strand entlang, vorbei an luxuriösen Villen (ja, man könnte sich schon gut vorstellen, hier einen Zweitwohnsitz zu haben) und schließlich durch einen Palmenwald. Die Häuser kann man hier nur erahnen, denn rechts und links entlang der Straße finden sich kreative, witzige und schräge Briefkästen und Namensschilder. Leider sind auf der Straße recht viele Fahrzeuge unterwegs, so dass man nicht einfach überall anhalten und fotografieren kann. Schade, es hätte so viele tolle Motive gegeben…
Ein Stopp im Bubble Room
Der Weg führt auch am Bubble Room vorbei, dem ganz bestimmt witzigsten Restaurant im ganzen Umkreis. Hier lohnt sich auf jeden Fall ein Stopp – allerdings sollte man vorher unbedingt einen Platz reservieren!
Von Starbucks zum Traumstrand von Captiva Island
Irgendwann endet die Straße im Zentrum des kleinen Städtchens. Hier gibt es einige nette Läden und ein Starbucks-Café! Die perfekte Möglichkeit, sich vor dem Strandbesuch noch einmal zu stärken. Der Strand liegt nicht weit entfernt und gehört sicherlich zu den schönsten Stränden, die wir in Florida gesehen haben. Eine echte Postkartenidylle. Kein Wunder, dass uns das Hotelpersonal, diesen Strand so ans Herz gelegt hatte. Allerdings hat jeder Strand der Insel seinen eigenen Reiz – es wäre schade, nur einen einzigen zu besuchen.
JN Darling National Wildlife Refuge – noch mehr Natur!
Wer noch mehr Natur erleben möchte, kann einen Stopp im JN Darling National Wildlife Refuge einlegen. Hier kann man zu Fuß, dem Rad oder dem Auto die Wildnis erkunden. Auf jeden Fall sollte man für den Besuch eine kühlere Tageszeit wählen, denn es ist drückend heiß hier.
Nicht billig, aber wunderschön!
Wer länger auf Sanibel oder Captiva Island bleiben möchte, muss für sein Quartier tiefer in die Tasche greifen als auf dem Festland. Überhaupt sind die Preise auch in den Shops und Restaurants höher als in Fort Myers. Aber das ist wohl der Preis, den man für dieses kleine Paradies bezahlen muss.
Weitere Tipps für Sanibel Island hat auch Monika Fuchs von Travel World Online.