Die karge Vulkaninsel Lanzarote hat uns wirklich überrascht. Nie hätten wir uns die Insel so abwechslungsreich und spannend vorgestellt. Wir hätten nicht erwartet, dass die Vulkane bis heute so greifbar sind und die Landschaft an manchen Stellen so wirkt, als lägen die letzten Vulkanausbrüche nur ein paar Wochen zurück.
Atemberaubende Aussichtspunkte wechseln sich mit schönen Stränden, hübschen Dörfern und faszinierenden Kunstwerken von César Manrique, dem wohl berühmtesten Sohn von Lanzarote, ab. Seinen Namen wird man nach einem Besuch des Insel nicht mehr vergessen, denn egal wo man unterwegs ist, man kommt an seinen Werken nicht vorbei.
Für Familien hat Lanzarote viel zu bieten. Die Infrastruktur ist ideal. Das Klima ist ganzjährig angenehm und es gibt viel zu sehen und zu erleben.
Wir waren im April für ein paar Tage auf Lanzarote und natürlich haben wir uns die Insel ganz genau angesehen. Unser besten Tipps für alle, die mit oder ohne Kindern unterwegs sind, haben wir hier für euch gesammelt:
Vulkane im Timanfaya Nationalpark
Schon die Fahrt zum Timanfaya Nationalpark ist ein Erlebnis. Die Straße führt duch Lavafelder, auf denen sich die bizarr geformten schwarzen Vulkansteine meterhoch türmen. Fast könnte man meinen, dass der letzte Ausbruch erst ein paar Wochen zurückliegt.
Im Park kann man von der Erde erhitzte Steine anfassen, beobachten, wie Stroh durch die Erdwärme Feuer fängt, wie kaltes Wasser, das man in tief in die Erde gebohrte Rohre schüttet, Sekunden später wie ein Geysir in die Höhe schießt und Fleisch kosten, das auf einem, von Erdwärme beheizten Grill, zubereitet wurde. Wer mehr von der faszinierenden Landschaft sehen möchte, kann eine Bustour mitmachen (im Eintritt inbegriffen).
Weiter Informationen zum Nationalpark Timanfaya
Das malerische Fischerdorf El Golfo
Der malerische Ort El Golfo ist bekannt für seine Fischrestaurants. Sie sind nicht ganz billig, dafür liegen sie wunderbar, direkt am Meer. Wer kein üppiges Mahl essen möchte, kann einfach ein paar Tapas bestellen.
Die weißen Häuser und die kleinen Gärtchen bieten schöne Fotomotive. Der Kieselstrand wiederum bietet Kindern massenhaft Material zum „Türmchenstapeln“. Am Ende des Dorfes liegt ein kleiner Spielplatz direkt am Meer.
Die Lagune von Charco de los Clicos
Gleich am Ortseingang von El Golfo befindet sich ein kleiner Parkplatz. Vor dort kann man einen kleinen aber feinen Spaziergang zum Aussichtspunkt auf den Charco de los Clicos machen. Ein zum Meer hin offener Vulkankrater mit einer kleinen Lagune, die wegen der Farbe ihres Wassers auch Lago Verde (grüner See) genannt wird. Das Baden im See ist verboten und auch der Parkplatz auf der anderen Seite des Vulkankegels ist im Moment gesperrt, so dass man den See im Moment nicht direkt erreichen kann. Aber der Blick auf die Lagune ist wirklich schön.
Ein kleiner Weg führt vom Parkplatz in die Badebucht. Hier findet man mit man mit etwas Glück Olivin, die für Lanzarte typischen Halbedelsteine, die grün schillern. Sie sind nicht besonders wertvoll, dennoch ist das Sammeln verboten – d.h. die Beute muss anschließend am Strand zurückbleiben.
Die in den Souvenirläden angebotenen Olivin-Steine stammen übrigens nicht aus Lanzarote, sondern meist aus Südamerika oder Asien.
Wegen der starken Unterströmungen ist das Baden hier übrigens verboten.
Die Felsenwelt von Los Hervideros
Die Küste von Los Hervideros gehört noch zum Parque Natural de los Volcanes und man erreicht die Felsformationen, wenn man die LZ 703 in südlicher Richtung von El Golfo aus fährt. Der Parkplatz ist ausgeschildert (und ist übrigens kostenlos).
Das Wasser leuchtet hier smaragdgrün bis türkis und bildet einen tollen Kontrast zu den grauschwarzen Lavafelsen. Über schmale Wege kann man durch das Felslabyrinth wandern und immer wieder beobachten, wie die Wellen sich in den Felsen brechen. Besonders schön ist es hier am Abend, kurz vor Sonnenuntergang (gleiches gilt übrigens auch für El Golfo).
Badespaß an den Playas del Papagayo (Papageienstränden)
Die Playas del Papagayo sind vermutlich die schönsten Strände, die Lanzarote zu bieten hat. Sie liegen im Süden der Insel nahe Playa Blanca und sind nur per Boot oder über eine unbefestigte Schotterstraße zu erreichen. Dennoch finden viele Badegäste den Weg hierher – so einsam wie auf den Bildern, die man überall sieht, ist man hier nicht. Oberhalb des Playa del Papagayo thront eine Beachbar. Hier kann man sich mit Essen und Getränken versorgen – und eine Toilette gibt es zu Not auch (die ist aber eigentlich den Gästen vorbehalten).
Die Strände sind wirklich schön – feiner Sand, flach ins Meer abfallend und durch die Klippen rundum vom Wind geschützt. Insgesamt 6 Buchten zählen zu den Playas del Papagayo.
Das Parken kostet 3 Euro.
Der Wochenmarkt von Teguise
Jeden Sonntag pilgern unzählige Touristen in das hübsche, normalerweise eher verschlafene Städtchen Teguise in den Bergen. Dort findet ein riesiger Markt statt und man kann von Kunsthandwerk über Klamotten, landestypische Spezialitäten, Räucherstäbchen und Tischwäsche bis hin zu Spielwaren und Kräutertees alles mögliche kaufen. Auch die Läden sind sonntags geöffnet, so dass einem uneingeschränkten Einkaufsbummel – abgesehen vom Geldbeutel – nichts im Weg steht. Der Markt endet gegen 13 Uhr.
Es hilft, früh da zu sein, da die Parkplätze in dem kleinen Ort begrenzt sind. Aber mit ein bisschen Geduld findet sich schließlich auch ein Parkplatz.
Wer Teguise in aller Ruhe erkunden will – sollte von einen Tag zwischen Montag und Samstag wählen.
Einen Restaurantipp haben wir auch noch für euch: Sehr leckere Tapas in uriger Atmosphäre gibt es in der Bodeguita del Medio in Teguise. Der Service ist zudem sehr freundlich und die Preise im Rahmen.
lagOmar – das berühmte Haus von Omar Sharif
In Nazaret, nur wenige Minuten von Teguise entfernt, befindet sich das berühmte Haus, das einst für kurze Zeit dem Schauspieler Omar Sharif gehörte. Dass er sein Herz an dieses Anwesen verlor, kann ich gut nachvollziehen. Hier gilt es geheimnisvolle Gänge, verschachtelte in den Fels gehauene Wände und versteckte Terassen und Aussichtspunkte zu erkunden. Dieses Haus gefällt auch Kindern – und die Geschichte um das Haus, beschäftigt unsere Kinder noch immer.
Heute ist das lagOmar eine Mischung aus Museum, Restuarant und Bar. Sogar übernachten kann man hier.
Weitere Information zu lagOmar
Haría – die Oasenstadt
Haría liegt im Norden der Insel. Ein ruhiges Städtchen im Tal der tausend Palmen, umgeben von hohen Vulkanbergen. Haría mutet fast orientalisch an und ein Bummel durch die schmalen Gassen und durch die von hohen Bäumen beschattete Dorfstraße ist zu empfehlen.
Auf dem Friedhof befindet sich das Grab von César Manrique. Auch sein letztes Wohnhaus kann man besichtigen.
Mirador de Guinate
Wenn ihr im Norden der Insel unterwegs seid, fahrt auf jeden Fall zum Mirador de Guinate. Der spektakuläre Aussichtspunkt befindet sich im kleinen Dörfchen Guinate, hinter dem ehemaligen Vogelpark. Der Blick ist atemberaubend und die Ruhe hier wunderbar. Wie aus der Vogelperspektive kann man etwa 450 Meter hinab ins Tal blicken. Der Aussichtpunkt kostet keinen Eintritt und auch das Parken ist frei.
Mirador del Rio
Nur wenige Kilometer weiter liegt der Mirador del Rio – ein von César Manrique geschaffener Aussichtspunkt. In den 1970er Jahren galt er als eines der modernsten Gebäude der Welt – und ist bis heute sehenswert. Die Aussicht ist auch hier atemberaubend. Der Mirador del Rio ist sicherlich einer der sehenswertesten Spots der Insel.
Weitere Informationen zum Mirador del Rio
Jameos del Agua
Und wieder Manrique – dieses Mal hat er die Vulkanhöhle Jameos del Agua in eine kleines Paradies verwandelt. In der Grotte leben kleine Albinokrebse, die sonst nirgendow auf der Insel zu finden sind. Ein paradiesischer Pool liegt inmitten der Anlage – leider darf man hier nicht baden. Der Besucheransturm ist einfach zu groß. Dafür kann man im Restaurant speisen, in der Bar einen Drink schlürfen, das Museum besichtigen und die unglaubliche Akustik im unterirdischen Konzertsaal, besser gesagt in der Konzerthöhle, genießen.
Gleich nebenan befinden sich die Höhlengänge der sehr sehenswerten Cueva de los Verdes.
Oh ja – es hätte noch viel zu entdecken gegeben – die Kaktusgärten von Manrique, ein Spaziergang zwischen Flughafenzaun und Meer mit Blick auf die startenden und landenden Flugzeuge, die Inselhauptstadt Arrecife, einen der Wasserparks, die Insel Graciosa und vieles mehr – aber eines ist klar. Urlaub auf Lanzarote ist alles andere als langweilig!
Die Insel ist nicht groß, die Straßen sind gut ausgebaut – ideal also, um die Insel mit einem Mietwagen zu erkunden. Einzig der Weg zu den Playas de Papagayo stellt eine echter Herausforderung für die Fahrzeuge dar – da sollte man entsprechend vorsichtig und langsam unterwegs sein.
Wer keine Lust hat, die Insel auf eigene Faust zu erkunden, findet bei Neckermann Reisen eine weitgefächertes Ausflugsangebot.
Tipp: Reiseführer für Lanzarote
Wir waren mit dem Polyglott-Reiseführer Lanzarote unterwegs. Er war uns ein guter und verlässlicher Begleiter, der uns auch mit vielen Insider-Tipps versorgte. Sehr praktisch fanden wir die beiliegende Karte und die Aufkleber, mit denen wir unsere Favoriten markieren und die passende Route zusammenstellen konnten.
6 Kommentare
Hallo Antje
Vielen Dank für deine interessanten Artikel über Lanzarote. Wir fahren im Juli auf die Insel und sind schon sehr gespannt. Sicher werden wir einige deiner Tipps befolgen. Auf der Webseite ausflügelanzarote haben wir etwas über eine U-Bootfahrt gelesen, die man dort machen kann. Weisst Du etwas darüber?
Hallo Inge,
zu der U-Bootfahrt kann ich leider nichts sagen, da wir diese nicht mitgemacht haben. Aber vielleicht berichtet ja ihr uns wie es war, falls ihr die Tour mitmacht? Wir wünschen euch viel Spaß auf Lanzarote 🙂
Liebe Grüße
Antje
Liebe Antje, ich bin gerade zufällig über das Titelbild hier gelandet und hängen geblieben 🙂 Und möchte DANKE sagen für diesen super informativen und hilfreichen Post! Nächstes Jahr steht bei uns ebenfalls Lanzarote mit Kids auf dem Zettel. Bin schon seeeeehr gespannt :_) LG Jasmina
Hallo liebe Jasmina,
vielen Dank – es freut mich, wenn dir der Beitrag bei der Reiseplanung hilft. Lanzarote ist so wunderschön und es gibt so viel zu entdecken.
Ich wünsche euch jetzt schon ganz viel Spaß!
Liebe Grüße
Antje
Moin, wie alt sind eure Kids?
Auf der Reise waren sie 10 und 13 Jahre alt.