Etwas mehr Gelassenheit bitte!
Die schönsten Wochen des Jahres stehen bevor: Die Urlaubszeit! Lange herbeigesehnt, sind die Erwartungen an die Ferienwochen mehr als hoch.
Nichts weniger als perfekt soll er sein, der Sommerurlaub. Schönes Wetter. Keine Staus. Ein Traumhotel oder eine perfekt eingerichtete Ferienwohnung in bester Lage. Ein Superstrand. Harmonie und Familienglück pur!!! Ein völlig entspannter Familienurlaub eben!
Wahrscheinlich werden wir auch in diesem Jahr wieder eines besseren belehrt… das Wetter wird vielleicht nicht perfekt sein, der Sandstrand könnte sich als Kiesstrand entpuppen, die Ferienwohnung ist eventuell doch ganz schön weit vom Schuss – ach ja, und der Familienfrieden hält vermutlich auch nicht den ganzen Urlaub über…
Doch was können wir tun, dass unser gemeinsamer Urlaub doch so nah wie möglich an unsere Vorstellungen herankommt?
Erwartungen reduzieren
Warum sollten die Kinder gerade im Urlaub nicht streiten? Wir alle werden auch in unserem Urlaub unsere individuellen Macken behalten. Das Wetter können wir nicht beeinflussen, Hotel und Strand nicht verändern – aber wir können an uns arbeiten, dass wir einfach ein bisschen gelassener werden!
Ja kein Stress!
Stress sollte auf jeden Fall vermieden werden, denn sonst wird es nichts mit der Erholung. Wenn man mit Familie reist, sollte der Weg das Ziel sein. Entsprechend kann man bereits die Reiseroute so gestalten, dass man immer wieder Pausen an interessanten Orten machen kann. Mal an einem See, mal verbunden mit einem Stadtbummel oder einem Waldspaziergang, mal auf einem Spielplatz – es gibt immer etwas Neues zu sehen. Wichtig ist nur, dass man schon einen groben Plan im Kopf hat, welche großen und kleinen Sehenswürdigkeiten es auf der Strecke gibt. Trotzdem sollte man auch Raum für spontane Zwischenstopps lassen. Eine Zwischenübernachtung entspannt die Fahrt oft merklich.
Auch mal in den Tag hinein leben
Keine Frage, wir alle haben Erholung dringend nötig. Entsprechend sollten wir im Urlaub auch mal einfach die Seele baumeln lassen und in den Tag hinein leben, einen gemütlichen Mittagsschlaf mit den Kids einlegen und dafür abends mit der ganzen Familie noch ausgedehnt bummeln und im Straßencafé den Abend genießen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Kinder dieses „Aufweichen“ der täglichen Routine sehr gut verkraften – und vor allem der Wechsel nach dem Urlaub, zurück in den Alltag, nicht schwer fällt. Urlaub ist eben Urlaub – und Alltag ist Alltag!
Ausgewogenes Programm
Jeder in der Familie hat andere Vorlieben und Bedürfnisse. Entsprechend ausgewogen sollte die Planung der Urlaubsaktivitäten sein. Strand, Sightseeing, Kultur und Bewegung – die Mischung macht’s. Je verschiedener die Eindrücke, die man von seiner Urlaubsdestination bekommt, desto nachhaltiger sind die Erinnerungen an die schöne Zeit!
Gemeinsame Projekte
Viel Spaß macht es auch, gemeinsame Projekte während des Urlaubs zu realisieren. So kann man ein gemeinsames Urlaubstagesbuch erstellen, oder die Kinder dokumentieren jeden Abend, was ihnen am Tag besonders gut gefallen hat, bzw. am Vormittag, was am Vortag besonders schön war. Je nach Alter der Kinder kann nach Herzenslust gemalt und geschrieben werden. Bilder, Postkarten, Eintrittstickets, kleine Fundstücke, gepresste Blumen und Pflanzen etc. können eingeklebt werden – so entsteht eine wunderschöne bleibende Erinnerung an den Urlaub. Am besten eignet sich ein Schulheft oder ein „leeres“ Buch.
Kinder lieben es auch, ihre Urlaubserinnerungen selbst fotografisch festzuhalten!
Vor einem Urlaub, bzw. Ausflug sollte man mit den Kindern über das Ausflugsziel sprechen und ihnen erklären, was sie erwartet. Man kann gemeinsam im Reiseführer schmökern, vorlesen, erzählen oder Bilder ansehen.
Gemeinsame Erlebnisse
Von gemeinsamen Erlebnissen profitiert die ganze Familie. Dabei gilt: weniger ist oft mehr. Kinder genießen es, wenn sie ihre Eltern endlich einmal für sich haben. Je nach Alter kann man gemeinsame Aktivitäten einplanen: Vorlesen, Spiele machen, Geocaching, Kletterpark, um die Wette schwimmen, Wandern, Basteln, im Sand buddeln, Muscheln suchen, Tiere beobachten, ein Picknick, grillen am Lagerfeuer – je nach Destination gibt es die verschiedensten Möglichkeiten. Auch gemeinsam auf dem Markt einkaufen und dabei viele neue Sachen entdecken, wird Kinder bestimmt begeistern.
Pausen einplanen
Aber auch gemeinsame „Ruhepausen“ sollten nicht fehlen. Zeit, in der die kleineren Kinder einen Mittagschlaf machen können, die größeren sich selbst für eine Weile beschäftigen und lesen, CD hören, spielen, basteln, malen etc. – und eben Zeit in der die Eltern auch einmal dazu kommen, in Ruhe ein Buch zu lesen und zur Ruhe zu kommen. Erfahrungsgemäß akzeptieren Kinder solche „Ruheinseln“ durchaus, vor allem, wenn im Vorfeld darüber gesprochen wurde und sie wissen, dass es anschließend auch wieder ein gemeinsames Programm gibt.
Wichtig ist einfach die gemeinsame Zeit zu genießen und zu schätzen! Und eins ist klar, je entspannter die Eltern mit den verschiedensten Situationen umgehen, desto entspannter sind auch die Kinder!
3 Kommentare
Das mit den Erwartungen runterschrauben ist fundamental. Den ersten Urlaub zu dritt empfand ich damals als Enttäuschung – was an mir und meiner Erwartungshaltung lag. Doch je älter die kleinen werden, desto urlaubiger werden die Reisen.
Hallo Paul,
das kann ich voll und ganz bestätigen! 🙂
LG Antje
Klar, gemeinsame Erlebnisse und Projekte sind wichtig, dennoch sollte man auch sich selbst im Urlaub etwas Freiraum gönnen. D.h. nicht dass wir unsere Kinder im Urlaub abschieben, aber es gibt inzwischen so viele tolle Kinderhotels, dass es den Kleinen nichts ausmacht, auch ein paar Stunden am Tag ohne Mama und Papa zu erleben! 🙂 Schließlich ist Lama-Trekking auch abenteuerlicher, als mit uns auf die langweilige Alm zu wandern! 😉 Schaut mal hier:
(dieser unaufgefordert platzierte, kommerzielle Link wurde von der Redaktion entfernt)
Grüße,
Jo