Robben sind an der englischen Küste sehr verbreitet, doch man braucht schon viel Glück, um welche in der Natur zu sehen. Unsere Suche blieb leider erfolglos. „Sie kommen nur an Land, wenn sie ihre Jungen großziehen oder wenn die See extrem stürmisch ist“, erklärt uns der Besitzer eines kleinen Strandshops in Coverick. „Gleich da vorne kann man sie dann beobachten“, ergänzt seine Frau und deutet auf die nur wenige hundert Meter entfernte Bucht. „Letzte Woche haben wir eine Robbe am Lizard Point gesehen, als wir dort einen Spaziergang gemacht haben, aber da muss man schon viel Glück und ein geübtes Auge haben“, meint sie.
Wer Robben sichten will, muss ein geübtes Auge und viel Glück haben!
Wir waren zwar am Lizard Point – aber Robben haben wir keine gesehen. Schieben wir es mal auf das ungeübte Auge… Trotzdem wollten wir gerne die putzigen Meeresbewohner aus der Nähe sehen und besuchten das Cornish Seal Sanctuary bei Gweek, nahe Helston im Süden Cornwalls. Hier werden in erster Linie kranke, verletzte oder verwaiste Robben, aber auch andere Meerestiere aufgenommen. Sogar das eine oder andere Pferd oder Schaf hat hier ein neues Zuhause gefunden.
Robben, Seelöwen und Otter im Cornish Seal Sanctuary
Das Cornish Seal Sanctuary ist zwar eine Aufzuchtstation für Robben, aber die Babyrobben bekommt man dort nur im Frühjahr – ungefähr von März bis Mai zu sehen. Sobald sie groß und stark genug sind, werden sie wieder ausgewildert. Trotzdem gibt es dort viel zu sehen. Ungefähr eine bis eineinhalb Stunden sollte man für den Besuch einplanen.
Hier gibt es viel zu lernen!
Das Gelände ist recht weitläufig und erstreckt sich entland eines Meeresarms. Große Teile liegen in dichtem Wald und immer wieder hat man einen wunderschönen Ausblick auf den Creek. Zu sehen gibt es neben verschiedenen Robbenarten auch Seelöwen und Otter. Jede Menge kindgerecht gestalteter Hinweisschilder erklären viel über Meerestiere und es gibt sogar ein kleines Quiz für Kinder. An 10 Stationen müssen sie Fragen über verschiedene Meeresbewohner beantworten – am Ende winkt zur Belohnung eine Medaille – und die Gewissheit, dass man jede Menge dazugelernt hat!
Infos zum Cornish Seal Sanctuary:
Ein kleiner Safaribus bringt die Besucher vom Eingang zu den verschiedenen Gehegen. Allerdings lohnt sich die Wartezeit nicht wirklich, man kann den Weg in wenigen Minuten auch mit Kindern bewältigen. Ganz billig ist der Spaß aber nicht. Rund 50 Pfund muss eine vierköpfige Familie für den Eintritt hinblättern. Es lohnt sich, nach Prospekten Ausschau zu halten, die einen Discount-Gutschein enthalten. Wir bekamen beispielsweise im Polurrian Bay Hotel einen Gutschein, der einen Rabatt von 40% für bis zu fünf Personen beinhaltete. Das Ticket berechtigt übrigens zum mehrmaligen Eintritt innerhalb einer Woche!
Das Cornish Seal Sanctuary verfügt über einen kostenlosen Parkplatz. Fast alle Attraktionen befinden sich im Freien – dennoch ist ein Ausflug auch bei leichtem Regen zu empfehlen, da viele Wege durch den Wald führen, der wiederum den Regen etwas abhält.