Stell dir vor, du bist auf einer exotischen Insel und entdeckst in den Bergen das Haus deiner Träume. Wie in einem Märchen aus 1001 Nacht fügen sich die weißen Mauern in die Höhlenwelt der Lavaberge ein – unmöglich von außen zu erahnen, welche Oase sich hier über die karge Landschaft von Lanzarote erhebt.
Omar Sharif verliebte sich in das Anwesen aus 1001 Nacht
So erging es – der Legende nach – Anfang der 1970er Jahr dem Schauspieler und Frauenschwarm Omar Sharif. Er befand sich für die Dreharbeiten seines Films „The Mysterious Island“ auf Lanzarote. Dass der Name des Films tatsächlich Programm werden könnte, war ihm bei seiner Ankunft sicherlich noch nicht klar. Doch als er das mysteriöse, in den Bergen versteckte Paradies entdeckte, muss es wohl Liebe auf den ersten Blick gewesen sein.
Ein Kartenspiel mit Folgen
Kurzerhand kaufte er das, von den Künstlern César Manrique und Jesús Soto gestaltete Anwesen, das sich im Besitz des gewitzten Immobilienhändlers Sam Benady befand. Der wusste um die Spielleidenschaft von Omar Sharif und forderte ihn einige Tage später zu eine Partie Bridge heraus.
Omar Sharif hatte keine Ahnung, dass Benady europäischer Bridge-Meister war – und das Unheil nahm seinen Lauf. Nur einige Tage soll er das traumhafte Anwesen über dem Dörfchen Nazaret besessen haben, bevor er es bei einer Partie Bridge wieder an den Immobilienhändler verlor. Eines ist sicher – gewohnt hat er dort nie.
Charmante Architektur
Heute erinnert nur noch der Name an Omar Sharif – das Anwesen wird heute „lagOmar“ genannt und die Legende vom berühmten Hollywood-Star, der hier einst sein Herz verlor, wabert noch immer durch jeden Winkel des Anwesens. Wobei Winkel nicht ganz richtig ist, denn die geschwungene Architektur, die Höhle und weißes Gemäuer so charmant verbindet, läßt kaum Winkel zu.
Museum, Restaurant und Bar mit besonderem Flair
Das Anwesen ist inzwischen ein Museum, das sich allabendlich in ein Restaurant samt Bar verwandelt. Hier bei Mondlicht und Live-Musik zu sitzen und den Blick über die sich im Pool spiegelnden Palmen schweifen zu lassen, ist schon ein ganz besonderes Erlebnis.
Übernachten kann man hier übrigens bis heute – im Gästetrakt von lagOmar kann man sich einmieten und das exklusive Ambiente samt Privatpool genießen. Ein ideales Hideaway für eine Auszeit zu zweit.
So ein ungewöhnliches Haus finden auch Kinder spannend
Mit Familie lohnt ein Besuch dennoch – ein Haus zwischen Höhlen und Felsen, das wirkt, als wäre es direkt aus einem Märchen entsprungen, sieht man nicht alle Tage. Schmale steile Treppen, verwinkelte Terrassen, verschiedenste Höhlen und Stufen, die direkt durchs Wasser führen, machen den Besuch für die ganze Familie zu einem Erlebnis.
Wie kann man nur…
Obwohl die Kinder von Omar Sharif zuvor noch nie etwas gehört hatten, fasziniert sie die Geschichte bis heute. So ein Traumhaus bei einem Kartenspiel einzusetzen und dann auch noch zu verlieren, das ist für beide unbegreiflich und bietet noch immer Gesprächsstoff…
Informationen zu lagOmar
Unsere Empfehlung: Besucht das Museum morgens gleich nach der Öffnung, da ist noch nicht so viel los. Sonntags kann man die Besichtigung mit einem Besuch auf dem quirligen Markt im fünf Minuten entfernten Teguise kombinieren. Auch an allen anderen Tagen lohnt Teguise übrigens einen Besuch – dann lernt man das Dörfchen mit netten Läden und Restaurants von einer ganz anderen – ruhigen – Seite kennen.
Für den Besuch in lagOmar solltet ihr etwa eine Stunde einplanen.
Die Fahrt von unserem Hotel in Costa Teguise dauerte ca. 15 Minuten. Der Timanfaya Nationalpark liegt etwa 25 Minuten entfernt.
Das Museum „lagOmar“ ist täglich von 10 – 18 Uhr geöffnet.
Das Restaurant ist jeweils von Dienstag bis Sonntag von 12 – 23.30 Uhr geöffnet.
Die Bar „La Cueva“ öffnet um 18.30 Uhr – spät in die Nacht (Dienstag bis Sonntag).
Eintritt: Erwachsene 6 Euro, Kinder 2 Euro
Adresse: LagOmar, C/Los Loros 2, Nazaret, Teguise, Lanzarote
2 Kommentare
Liebe Antje, das ist ein Ort zum Dahinträumen. Ich liebe Manrique, er hat so viel Schönheit hinterlassen und diesen Platz werde ich unbedingt besuchen, wenn ich auf der Insel bin. Danke für deine so schöne Beschreibung. Und liebe Grüße
Vielen Dank, liebe Andrea. Lanzarote hat uns wirklich mehr als positiv überrascht. So viele zauberhafte Orte – Manrique hat die Insel nachhaltig beeinflusst und wirklich unglaubliche Häuser und Kunstwerke geschaffen. Allein dafür lohnt es sich, auf die Insel zu reisen!!!
LG Antje