Bevor wir den ersten Skiurlaub mit Kindern gebucht haben, stand natürlich die Frage im Raum, ob sie überhaupt Spaß daran haben. Tägliche Quengelei, weil die Kinder nicht in den Skikurs wollen, kann ich im Urlaub wirklich nicht gebrauchen. Folglich musste ein „Probetraining“ her.
Das nächstgelegene „größere“ Skigebiet von uns aus ist der Feldberg im Schwarzwald. Von Bekannten hatten wir davon gehört, waren aber selbst noch nie da, weil Österreich dann auch nicht mehr sooo weit weg ist. In meiner Vorstellung war der Feldberg ein kleiner Hügel mit ein paar Liften.
Das wird für ein erstes Schnuppern für die Kinder wohl ausreichen, dachten wir uns. Weit gefehlt – auch für die Eltern war es ausreichend, wie sich später herausstellte 😉
Zwei Skischulen am Feldberg
Aber der Reihe nach. Zuhause noch geschaut, ob es ein Kinderskischule gibt. Jawoll, die gibt es. Sogar gleich derer zwei – wir haben uns für die Skischule Thoma entschieden. Dort konnten wir uns auch gleich das erforderliche Equipment ausleihen. Kurse fangen um 10.30 Uhr an, passt also auch mit der 1,5-stündigen Anfahrt ganz gut.
Der Kinderskikurs war gut gemacht. An einem kleinen Hang mit Zauberteppich lernte unsere damals vier-jährige Tochter spielerisch die ersten „Gehversuche“ auf den Brettern. Und sie hatte Spaß dabei. Ich konnte mich nach wenigen Minuten zurückziehen und war erst zum Mittagessen wieder da. Das ist auch zu empfehlen – wenn die Eltern in der Nähe sind, zieht es die Kinder dann vielleicht doch eher dorthin als beim Skiunterricht zu bleiben.
Wir mussten das auf expliziten Wunsch einer jungen Dame in den kommenden Wochen noch zweimal wiederholen – sie wollte natürlich unbedingt auf den großen Hang.
Wir waren somit bestens präpariert für den Skiurlaub – wissend, dass uns die Kinder keinen Strich durch die Rechnung machen werden und Spass am Skifahren haben.
Für Kinder und Erwachsene geeignet
Mittlerweile, ein paar Jahre später, fahren wir im Winter immer noch gerne ein bis zwei Mal an den Feldberg. Es ist für einen Tagesausflug gut geeignet und höher, damit schneereicher, als nähergelegene Skigebiete auf der schwäbischen Alb, wie Holzelfingen oder Donnstetten.
Dazu – und jetzt kommt die für mich überraschende Erkenntnis – ist das Skigebiet Feldberg größer als erwartet. Mit 14 Liften und 16 Abfahrten gibt es Abwechslung genug für einen Tag. Für Verpflegung ist in diversen Restaurants und Hütten auch gesorgt. Es fühlt sich fast schon an wie in den Alpen – so sind leider auch die Preise: Erwachsene zahlen 29€ pro Tag, Kinder bis 6 fahren dagegen kostenlos (sofern sie zwischen den Beinen eines Erwachsenen liften). „Selbstfahrende“ Kleinkinder, Schulkinder und Jugendliche liegen preislich dazwischen.
Weitere Tipps für einen gelungenen Tagesausflug
- Früh dort zu sein lohnt sich – allein schon wegen der Parkplatzsituation. Je später man kommt umso weiter parkt man (direkt an der Strasse) weg. Dafür ist es kostenlos.
- Geheimtipp: Wer bereit ist, für seinen Parkplatz 10€ zu zahlen, fährt „An der Wiesenquelle“ in Feldberg an. Direkt am Eck ist ein kleines Geschäft – auf dessen Parkplätzen kann man gegen Gebühr parken und ist dafür in unmittelbarer Nähe der Skischule und Lifte.
- Wenn es sich einrichten lässt sollten man natürlich bevorzugt unter der Woche an den Feldberg fahren – an sonnigen Wochenenden ist es sehr überlaufen.
- Das Skigebiet ist zweigeteilt. Auf beiden Seiten der Hauptverkehrsstrasse gibt es Lifte. Man kommt problemlos von einer Seite auf die andere. Von Seebuck kann man über eine Brücke per Ski auf die andere Seite, Grafenmatt, kommen. Umgekehrt muss man ein paar Schritte laufen. Persönlich bevorzuge ich die Grafenmatt-Seite. Mehr Lifte, weniger Action und gefühlt weniger Publikum als auf der Seebuck-Seite.
[box]Mein Fazit: Ich war positiv überrascht vom Skigebiet Feldberg. Es bietet abwechslungsreiche Strecken. Auch versierte Skifahrer kommen hier auf ihre Kosten. Für einen Tagesausflug und insbesondere mit Kindern gut geeignet, wenn der Weg in die Alpen zu weit ist.[/box]