
Blick auf Downtown Miami von der Straße nach Miami Beach
Miami – das klingt nach Fernweh und Mee(h)r…
Miami – das klingt Sommer, Sonne, Strand und Mee(h)r. Bei mir weckt schon der Name Fernweh. Die Titelmelodie von Miami Vice klingt in meinen Ohren und ich sehe die faszinierende Stadt samt der vorgelagerten Insel Miami Beach aus der Vogelperspektive vor mir liegen. Ich war noch nicht einmal ein besonders großer Fan der Serie, aber die Musik und die Bilder scheinen doch recht tief in meiner Erinnerung verankert zu sein.

Auf der südlichen Brücke, die Miami Beach mit dem Festland verbindet
Miami Vice und die Frage, ob viele Menschen einen Alligator als Haustier haben…
Wir fahren über die Brücke von Miami nach Miami Beach. Rechts und links können wir einen Blick auf die Bay mit ihren kleinen Inseln und zahlreichen Booten erhaschen. „Hach, irgendwie habe ich gerade wieder die Miami Vice Bilder vor Augen“, sage ich so dahin. Die Kinder sahen mich von der Rückbank aus verständnislos an: „Was ist denn das?“, fragt meine Tochter neugierig. „Naja, das ist eine Krimi-Serie, die früher mal im Fernsehen lief. Sie wurde hier in Miami gedreht“, erkläre ich. Ein gelangweiltes „aahhhh…“ kommt vom Rücksitz. So ganz kampflos will ich nicht aufgeben und erzähle weiter: „Die Hauptrolle spielte ein Polizist, der auf einem Boot lebte. Uns stellt euch vor, was für ein Haustier er hatte – einen Alligator“. Jetzt wird die Geschichte auch für die Kinder interessant. „Echt jetzt?“, fragt mein Sohn. „Gibt es im Hotel auch einen Alligator?“… Pause … „Dann will ich da nicht hin…“ Pause …“Du hast gesagt, es gibt keine Alligatoren in den Häusern“. „Das war ja auch nur ein Film“, füge ich schnell hinzu. „Natürlich gibt es im Hotel keinen Alligator!“. Es ist manchmal nicht einfach, den schmalen Grat zwischen Interesse und Unbehagen zu beschreiten…
Riesige Kreuzfahrtschiffe und ein zauberhaftes Hotel
Aus dem Hafen laufen gerade die letzten Kreuzfahrtriesen des Tages aus und machen sich vermutlich auf in Richtung Bahamas und Karibik. In den USA ist immer alles etwas größer – so haben auch die Kreuzfahrtschiffe eine sehr beeindruckende Größe. Die Kinder entdecken auf dem Sonnendeck sogar riesige Wasserrutschen. „Boaaah – hast du die Rutschen gesehen?“, tönt es vom Rücksitz. „Gibt es im Hotel auch Rutschen?“ – „Nein, aber einen Pool“, antworte ich. „Dürfen wir dann gleich noch schwimmen?“ – „Hm, ich weiß nicht, wie lange der Pool offen ist. Es könnte sein, dass wir das auf morgen verschieben müssen.“ Auf dem Rücksitz kippt die Stimmung – die lange Anreise macht sich jetzt langsam bemerkbar. Schließlich sind wir erst vor etwa 1,5 Stunden in Miami gelandet. Trotzdem liegen wir weit besser im Zeitplan als erwartet. Freunde berichteten uns von langen Warteschlangen bei der Einreisebehörde und bei den Mietwagenfirmen. Beides können wir zum Glück nicht bestätigen. Die Einreisekontrolle passierten wir – dank der neuen Computer-Terminals – in Rekordgeschwindigkeit. Aber der Tag war trotz allem sehr lang – und wir sind froh, als wir kurz darauf das Sense Beach House erreichen. Wir fühlen uns in dem zauberhaften Boutique-Hotel auf Anhieb sehr wohl. Der Poolbereich ist bereits geschlossen – das ist in diesem Fall sehr gut, denn so können direkt Essen gehen. Wir stürzen uns ins Getümmel – das Sense Beach House liegt mitten im berühmten Art Déco District, direkt am Ocean Drive.

Berühmte Adresse in Miami
Miami Beach mit Familie: Ocean Drive ohne wildes Nachtleben
Restaurants, Clubs und Bars gibt es hier natürlich in Hülle und Fülle. Wer mit Kindern unterwegs ist, erlebt sicherlich eine andere Seite von Miami Beach, als Singles oder Paare, die sich ins legendäre Nachtleben stürzen können. Wir wollen Miami Beach gemächlich erkunden – und heute vor allem früh ins Bett gehen. Daher sparen wir uns lange Wege und setzen uns in die TGIF-Filiale ein paar Häuser weiter. Sicherlich die günstigste und noch dazu eine recht familienfreundliche Alternative für ermattete Touristen, die nach einem Langstreckenflug schrecklich hungrig sind und während des Essens noch ein bisschen das bunte Treiben am Ocean Drive beobachten möchten.
Sonnenaufgang in South Beach: Hier treffen sich Frühaufsteher und Nachtschwärmer
Der nächste Tag beginnt früh – das Jetlag beschert uns einen herrlichen Sonnenaufgang am South Beach. Sonst wären wir bestimmt nicht so früh aufgestanden… Aber wir lernen schnell – Morgenstund hat in Miami Gold im Mund. Am Strand ist es gar nicht so ruhig wie erwartet. Hier treffen sich die Nachtschwärmer und Frühaufsteher und beobachten gemeinsam den spektakulären Sonnenaufgang. Wir sehen die ersten Kreuzfahrtschiffe gemächlich in den Hafen einlaufen. Langsam taucht die Sonne den Strand und die Hochhäuser von Miami Beach in ein goldenes warmes Licht. Gleich nebenan hat sich eine Pilates-Gruppe versammelt, ein paar hundert Meter eine Yoga-Gruppe. Viele Jogger sind unterwegs, Menschen mit ihren Hunden, verliebte Pärchen … und wir. Die Atmosphäre ist herrlich ruhig und entspannt, eine laue Brise streichelt zart über die Haut und wuschelt in den Haaren. Kaum ist die Sonne da, steigt die Temperatur merklich. Es wir wieder ein heißer Tag in Miami werden.

Den Augenblick muss man festhalten – kleiner Mann im Fotorausch
Plötzlich Frühaufsteher – ein Jetlag hat definitiv auch Vorteile
Auf dem Rückweg frühstücken wir bei Starbucks gleich um die Ecke. Hier gibt es eine Terrasse – und wir haben das, wahrscheinlich typische, mitteleuropäische Bedürfnis draußen zu sitzen und nicht in einem voll klimatisierten Raum zu frösteln. Ein Blick auf die Uhr verrät – 8 Uhr… – so ein Jetlag hat definitiv Vorteile. Die Kinder zieht es magisch zum Hotelpool – wir sind die ersten Gäste auf der hauseigenen Dachterrasse. Alle anderen sind vermutlich erst vor kurzem ins Bett gegangen. Der Pool hat Badewannen-Temperatur – die Kinder sind entzückt! Doch nach etwa einer Stunde wird uns definitiv zu warm und wir können endlich in unser Tagesprogramm starten. Auf den Programmpunkt unserer Reise freuen sich die Kinder schon lange: wir besuchen das Miami Seaquarium und werden dort Delfine hautnah erleben. (Mehr über unseren Besuch findet ihr bald hier!)

Immer wieder schön – die Namen, die man bei Starbucks so verliehen bekommt 😉
Bei Tag und Nacht durch den Art Déco District
Viel länger als geplant bleiben wir im Miami Seaquarium – zu spannend ist es, die Unterwasserwelt Floridas kennen zu lernen und zu verlockend ist der große Wasserspielplatz. Wir kehren erst am späten Nachmittag von Key Biscayne zurück. Nach einem erneuten Bad im Pool bummeln wir ausgiebig durch das Art Déco Viertel in South Beach. Die beste Tageszeit für einen Stadtbummel in dieser Gegend ist – aus meiner Sicht – der frühe Abend. Denn so kann man sich die wirklich hübschen Häuser erst bei Tageslicht ansehen. Richtig faszinierend wird das Viertel aber erst nach Einbruch der Dunkelheit, da dann viele Gebäude bunt und fantasievoll beleuchtet sind. Ein tolles Erlebnis, gerade auch wenn man Kinder dabei hat.

Am schönsten ist der Bummel durch den Art Déco District nach Einbruch der Dunkelheit. Denn dann leuchten viele der Gebäude
Südamerikanische Fusion-Küche im „Bolivar“
Einige Straßen weiter entdecken wir das hübsche spanische bzw. südamerikanische Restaurant Bolivar. Hier werden Spezialitäten aus Kolumbien, Peru und Venezuela angeboten. Dazu gibt es tolle Live-Musik und einen sehr netten Service. Wir ergattern einen Tisch im Außenbereich und bestellen Tapas aus den verschiedenen Ländern. Das Essen ist durchweg sehr lecker – ein absolut empfehlenswertes Restaurant!
Nach zwei Nächten in Miami Beach geht es schon weiter – gerne hätten wir noch eine Bustour gemacht, aber die müssen wir uns wohl für’s nächste Mal aufheben. Die Zeit war einfach zu knapp. Unsere Reise geht weiter – in die Everglades und nach Marco Island – mehr dazu gibt es hier in den nächsten Tagen – schaut einfach wieder vorbei! 🙂
Zuvor aber noch einige Eindrücke aus Miami Beach in unserer Fotogalerie:

The Big Blue – Blau ist eine der bevorzugten Farben bei der nächtlichen Beleuchtung der Gebäude am Ocean Drive
8 Kommentare
Ich liebe ja Sonnenaufgänge und ebenso Sonnenuntergänge. Dafür kann ich mich sogar mal früh aus dem Bett quälen. Der Sonnenaufgang am South Beach war sicher beeindruckend. Wie schön!
Liebe Grüße
Christina
Da hast du völlig recht! Und doch kann ich mich an weit mehr Sonnenuntergänge als an Sonnenaufgänge erinnern – früh aufstehen ist einfach nicht mein Ding 😉
Hallo,
bei all den tollen Bildern bekommt man glatt wieder Fernweh.
Liebe Grüße
Ja Nicole – mir geht’s genau so… seufz…
Hallo Antje,
wir wollen im August mit den Kindern nach Florida und wollen zum Abschluss eine Nacht in Miami verbringen. Wäre eher ein Hotel in Miami Beach oder in Miami South Beach empfehlenswert?
Deine Seite ist übrigens ganz toll. Jetzt freue ich mich noch mehr auf unseren Urlaub.
LG Martina
Hallo Martina,
vielen Dank für das tolle Kompliment! Darüber freue ich mich sehr!!! Was das Hotel in Miami betrifft, kommt es natürlich ganz darauf an, was ihr sucht. So ganz spontan würde ich sagen Miami South Beach. Das seid ihr schon mitten im Art-Déco-Viertel und im Trubel. Das Sense Beach House (https://www.meehr-erleben.de/lander/unser-lieblings-hotel-miami-sense-beach-house/) hat uns super gut gefallen. Es liegt perfekt – direkt am Anfang des Ocean Drives, nah am Strand und doch ruhig. Dazu gibt es einen Pool auf der Dachterrasse. Wenn ihr es etwas ruhiger sucht, vielleicht eher etwas nördlich. Wir waren auf dem Rückweg auch nochmal eine Nacht in Miami und haben im Best Western On the Bay Inn & Marina übernachtet. Das war sehr günstig und für eine Nacht auch okay – aber eben eher zweckmäßig ausgestattet.
Ich wünsche euch ganz viel Spaß in Florida! 🙂
LG Antje
tolle infos dürfen kinder mit in bars oder nur in Restaurants. unsere Kinder sind 14 und 18. danke schon mal
Hallo Melanie,
in Restaurants dürfen die Kinder in Begleitung Erwachsener mit. Die Kinder mit in Bars zu nehmen, haben wir noch nicht ausprobiert – unsere Kinder sieht ja auch noch etwas kleiner.
LG Antje