Der Stuttgarter Zoo und botanische Garten „Wilhelma“ ist ein tolles Ausflugsziel für Familien – und das zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter.
Traumhafte Gartenanlage und historische Gebäude
Den besonderen Reiz der Wilhelma macht die wunderbare Kombination von historischen Gebäuden und traumhafter Gartenanlage, exotischen Gewächshäusern und Tieren aus. Einst war die Wilhelma der private Rückzugsort des Schwabenkönigs Wilhelm I. Da damals, in der Mitte des 19. Jahrhunderts, der Maurische Baustil in den Königs- und Fürstenhäusern Europas in Mode war, orderte der König eine maurische Anlage im Stil der Alhambra im spanischen Granada. Heute wird die Wilhelma auch liebevoll als „Alhambra am Neckar“ bezeichnet.
Wie im Märchen: Der Seerosenteich
Tatsächlich fühlt man sich bei einem Spaziergang durch den historischen Teil wie in eine andere Welt versetzt. Leider treffen sich da die Geschmäcker der Eltern und Kinder nicht so sehr, denn genau den Teil, den viele Eltern besonders lieben, finden die Kinder langweilig. Aber trotzdem sollte man einen kleiner Bummel durch den Magnoliengarten (bei der Blüte im Frühjahr), entlang des wunderbaren Seerosenteichs (im Sommer) und durch das eine oder andere Gewächshaus wagen – die Kinder werden es verschmerzen und am Ende vielleicht sogar lieben. Aufpassen sollte man allerdings auf die Kleinen in diesem Bereich der Wilhelma ganz besonders, denn die vielen Brunnen, Teiche und Wasserspiele laden zum Spielen und Plantschen ein – und nicht selten plumpst ein Kind ganz plötzlich ins kühle Nass…
Bald mehr Platz für die Affen
Dann gilt es, die Tiere zu entdecken. Erst seit ich Kinder habe, habe ich meine Einstellung zu Zoos etwas geändert. Nach vielen Jahren in Afrika, konnte ich es nicht ertragen, die Tiere in ihren Gehegen zu sehen. Wenn man die Elefanten, Gnus, Gazellen, Zebras und Giraffen bei ihren langen Wanderungen in freier Wildbahn beoachtet hat, kommen einem die Zoos wie Foltereinrichtungen vor. Zum Glück wird kontinuierlich daran gearbeitet, in der Wilhelma die Unterbringung der Tiere besser und naturnaher zu gestalten. Was für Wohltat wird es hoffentlich für die Menschenaffen sein, wenn sie endlich ihr neues Gehege beziehen dürfen. Die aktuellen Affenhäuser sind wirklich fürchterlich und erinnern an die Einrichtung eines OP-Saales. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich schon als Kind großes Mitleid mit den Affen hatte, die ihr Dasein zwischen grünen Fliesen fristen mussten. Ähnliche Gefühle haben meine Kinder heute, wenn sie die Affen – in den immer noch gleichen Häusern – sehen.
Aber der Bau des neuen Bereiches geht voran und man kann schon erahnen, dass sich die Affen da wohlfühlen werden!
Highlight: Die Wilhelma-Gorilla-Babystation
Großer Anziehungspunkt für alle Kinder (und Erwachsenen) ist die Gorilla-Babystation. Ja, es geht einem wirklich das Herz auf, wenn man sieht, wie die Pflegerin mit ihren Affenbabies spielt – und am liebsten möchte man ein bisschen mit ihr tauschen 😉
Schön ist es, wenn man wirklich Zeit mitbringt, die einzelnen Tiere zu beobachten und nicht in den „ich muss alles an einem Tag sehen“-Modus verfällt. Denn Letzteres endet fast immer mit unzufriedenen und übermüdeten Kindern. Und es macht wirklich keinen Spaß ein heulendes Kind quer durch die Wilhelma zum Ausgang schleppen zu müssen.
Lieber öfters und intensiver die Wilhelma erleben
Leichter gesagt als getan – klar. Aber lieber mehrmals kommen und dafür die Tiere und Pflanzen intensiver erleben. Wer in der Nähe wohnt, sollte sich überlegen, eine Jahreskarte zu erwerben. Da die Wilhelma das ganze Jahr über geöffnet hat, lohnt sich das durchaus für viele Besucher. Wir besuchen die Wilhelma oft erst am Nachmittag für ein paar Stunden. Das lohnt sich vor allem deshalb, weil man dem großen Besucherschwung aus dem Weg gehen kann.
Sinnvoll ist es auch, den Besuch auf die Fütterungs- und Badezeiten der einzelnen Tiere abzustimmen. Für Kinder ist es ein unvergessliches Erlebnis, den Elefanten und Nashörner beim Baden zuzusehen oder die Fütterung der Seelöwen und Raubtiere zu beobachten. Das sich die Zeiten je nach Saison ändern, lohnt sich ein Blick auf die Wilhelma-Seite. Gleiches gilt für die Tierpflegersprechstunde. Am besten ist es, bereits im Vorfeld mit den Kindern abzusprechen, welche Tiere sie besonders interessieren.
http://www.wilhelma.de/de/besuch/fuetterungen-und-aktionen.html
http://www.wilhelma.de/de/besuch/tierpflegersprechstunden.html
Auf jeden Fall sollte man auch Zeit für die neuen, tollen Spiel- und Kletterplätze in der Wilhelma einplanen. Eine wirklich großartige Idee, einen Zoobesuch mit allerlei interaktiven Elementen anzureichern. Die Kinder haben einen Riesespaß dabei!
Vor allem mit kleineren Kindern sei ein Besuch des Schaubauernhofs empfohlen. Hier gibt es auch einen Streichelzoo, was die Kids immer besonders begeistert.
Auch bei schlechtem Wetter ein tolles Ausflugsziel
Wenn das Wetter schlecht ist, sollte das kein Hindernis für einen Besuch in der Wilhelma sein. Man muss es eher positiv betrachten – es sind dann viel weniger Leute unterwegs – aber die Tiere sind natürlich trotzdem da. Im Winter und bei Regen lohnt sich ein Blick in die Tierhäuser, aber vor allem auch in die wunderschönen Gewächshäuser, das Aquarium und das Terrarium. Es gibt sogar extra einen Schmuddelwetterplan: http://www.wilhelma.de/de/besuch/rundgaenge/bei-schmuddelwetter.html
Amazonienhaus – Reise in eine exotische Welt
Unser absolut Favorit ist das Amazonienhaus – hier fühlt man sich wirklich wie in den Regenwald versetzt! Eine gelungene Mischung aus Fauna und Flora dieser exotischen Region. Hier kann man Krokodile, Piranhas, Tukane und viele Pflanzen des tropischen Regenwaldes sehen.
Auch das Schmetterlingshaus ist wirklich gelungen. Und hier gibt es auch die von den Kindern so heiß ersehnten Vogelspinnen und andere Krabbeltiere aus aller Welt.
Viel Zeit für’s Aquarium einplanen
Wir stellen fest, dass wir immer viel mehr Zeit im Aquarium verbringen, als wir eigentlich eingeplant hatten. Aber der Ausflug in die Unterwasserwelt ist auch wirklich faszinierend – und gerade bei schlechtem Wetter ein tolles Highlight.
Ganz oben auf der Liste unserer Kinder stehen auch immer die Fledermäuse, die in einem der Gewächshäuser untergebracht sind.
Wer mit Kinderwagen unterwegs ist und einen Rundgang machen möchte, kann sich vorher auf der Wilhelma-Seite einen Plan für einen treppenfreien Rundgang ausdrucken. http://www.wilhelma.de/de/besuch/rundgaenge/ohne-treppen.html
Parkmöglichkeiten gibt es direkt am Eingang der Wilhelma. Die Parkpreise sind mit 1 Euro/Stunde (5 Euro Tageshöchstsatz) im Vergleich zu den anderen Parkhäusern in Stuttgart ausgesprochen moderat. Die Wilhelma hat auch eine eigene U-Bahn-Haltstelle (Fahrzeit vom Hauptbahnhof ca. 8 Minuten, weitere Infos zum Fahrplan: www.vvs.de).
2 Kommentare
Das scheint ein interessanter Zoo zu sein! Alles Gute wünscht
HN
Oh ja, ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall! Am besten an den Wochentagen außerhalb der Schulferien – da ist es nicht so voll!