Es ist noch dunkel, als wir am Hafen von Durban ankommen. Hier ist weit und breit niemand zu sehen, die Boote dümpeln verschlafen vor der recht spärlich beleuchteten Kaimauer.
Auf Bootstour mit dem KwaZulu-Natal Sharks Board Maritime Center
Endlich entdecken wir am anderen Ende des Hafens die Crew des KwaZulu-Natal Shark Board Maritime Centers. Mit ihnen wollen wir heute morgen hinaus aufs Meer fahren und ihre Kollegen bei der Kontrolle der Hainetze beobachten. Eine Hai-Tour gewissermaßen, denn oft sollen sich die Meeresbewohner hier auch zeigen.
Sonnenaufgang vor der Küste von Durban
Zugegeben, das Aufstehen fiel heute morgen ganz schön schwer. Aber als wir schließlich mit unserem kleinen Fischerboot hinaus aufs offene Meer steuern und der Horizont sich langsam rötlich färbt, ist es schon ein ziemlich gutes Gefühl. Der Wind weht uns um die Nase und langsam taucht die aufgehende Sonne die Skyline von Durban in ein rotgoldenes Licht.
Hainetze schützen die Strände Südafrikas
37 Strände an der südafrikanischen Küste werden durch Netze vor Haien geschützt. Die Netze bedürfen ständiger Wartung und so fährt die Crew des KwaZulu-Natal Sharks Board Maritime Center of Excellence jeden Morgen hinaus aufs Meer und prüft die Netze auf Schäden und ob sich eventuell Meerestiere darin verfangen haben.
Schutz und Forschung
Um die Finanzierung des Projekts zu unterstützen, nehmen die Meeresbiologen Touristen mit hinaus aufs Meer und zeigen, wie die Netze geprüft werden, erzählen jede Menge über ihre Arbeit und natürlich über Haie. Die Organisation hat sich zur Aufgabe gemacht, das Zusammenleben von Haien und Menschen an der Küste Südafrikas in friedliche Bahnen zu lenken. Die Netze schützen die Badegäste an den Stränden, gleichzeitig ermöglicht die Arbeit aber auch ausgiebige Forschungsarbeit. Den Erkenntnissen ist übrigens ein ganzes Hai- Museum in Durban gewidmet, das durchaus einen Besuch lohnt. Das Museum ist montags – freitags von 8 – 16 Uhr geöffnet sowie jeden ersten Sonntag im Monat von 13 – 16 Uhr.
Wir haben Glück, es ist keine einzige Wolke am Himmel und wir können beobachten, wie die Sonne leuchtend über dem Meer aufgeht. Nach etwa einer halben Stunde Fahrt erreichen wir die Crew, die bereits fleissig dabei ist, die Netze zu prüfen. Sie sind ein eingespieltes Team, die Arbeit muss aber auch Hand in Hand laufen. Sie stehen in einer Reihe am Rand des Bootes und ziehen das Netz ein gutes Stück aus dem Wasser. So können Sie prüfen, ob sich eventuell ein Tier darin verfangen hat und ob das Netz intakt ist. Alle paar Monate müssen die Netze ausgetauscht und repariert werden.
Eine mühsame Arbeit, denn das Wetter meint es nicht immer so gut wie an diesem Morgen. Recht frisch ist es an diesem südafrikanischen Wintermorgen dennoch. Wir beobachten das Meer rundum. Oft lassen sich hier wohl Haie, Delfine oder andere Meerestiere beobachten – bei unserer Hai-Tour entdecken wir leider keine.
Die Hai-Tour fordert Opfer
Die Kollegen die sich auf das obere Deck des Bootes gewagt haben, haben zwar die bessere Sicht, dafür aber auch ein Problem. Der Seegang fordert langsam aber sicher erste Opfer. Doch trotz des unerwarteten Fischfutters zeigten sich keine weiteren Meeresbewohner. Wir beschließen die Rückfahrt anzutreten. Ich bin froh, dass ich die Kaugummis gegen Seekrankheit eingesteckt hatte und ärgere mich, dass ich unsere eigentliche Übelkeits-Geheimwaffe daheim vergessen hatte. Aber mit den Kaugummis retten wir uns bis wir zurück am Hafen sind.
Es bleibt ein gutes Gefühl, bereits so früh am morgen jede Menge erlebt zu haben – und eine ganz neue Seite von Durban kennengelernt zu haben.
Infos zur Bootstour des Sharks Board Maritime Center:
Die Touren finden in der Regel von Montag – Freitag statt. Das Boot startet um 6.30 Uhr am Hafen. Die Hai-Tour muss vorab gebucht werden (+27 (0)82 403 9206) und kostet 350 Rand pro Person. Kinder unter 6 Jahren dürfen nicht mitfahren.