„Winterfrühling“ nennen die Schweden die Zeit, in der die Tage länger werden, das Eis auf den Seen langsam zu schmelzen beginnt, die Sonnenstrahlen wieder beginnen zu wärmen und die eisige Kälte der Nächte im hohen Norden mehr und mehr vertreiben. Es ist die schönste Zeit für eine Reise nach Schwedisch Lappland, denn noch kann man das einzigartige Winterwunderland in vollen Zügen genießen. Die Temperaturen liegen tagsüber um den Gefrierpunkt – ideal für ausgiebige Touren mit dem Motorschlitten, für Elchsafaris, Schneeschuhwanderungen und Hundeschlittentouren.
Winterfrühling in Schwedisch Lappland
Vermutlich war es die Mischung aus Winterfrühling und Bilderbuchlandschaft, unberührter Natur und magischen Momenten, die mich so bezaubert hat, dass ich Schwedisch Lappland ganz tief in mein Herz geschlossen habe.
Ganz besonders begeisterten mich die unterschiedlichen Unterkünfte. Ob ein einsames Camp mitten im Wald, ein Iglu-Hotel oder ein Bauernhof wie aus dem Bilderbuch – so verschieden die Unterkünfte auch waren, so zauberhaft war jede einzelne für sich.
Urlaub auf dem Bauernhof in Schwedisch Lappland
Wer denkt im Winter schon an einen Urlaub auf dem Bauernhof? Aber warum eigentlich nicht? Stormyrbergets Landgart ist zu jeder Jahreszeit ein ideales Urlaubsdomizil.
Bei unserer Ankunft wurden wir von der Hausherrin herzlich empfangen. Maria und ihre Familie haben den Hof erst vor kurzem rundum renoviert. Dabei hatten sie vor allem die Bedürfnisse von Familien im Auge. Entstanden sind hübsche, liebevoll eingerichtete Familienzimmer und Ferienwohnungen. Bei dieser Reise war ich ohne Kinder unterwegs – aber ich bin sicher, sie hätten die Zimmer geliebt! Vor allem die witzigen Hochbetten!
Wie bei meiner Oma…
Bei unserer Ankunft strahlte die Sonne und wir genoßen erst einmal einen Kaffee mit leckerem Kuchen im Wintergarten des Bauernhofs, der auch gleichzeitig als Esszimmer genutzt wird. Vielleicht fühlte ich mich so rundum wohl, weil der Bauernhof mich an das Haus meiner Oma erinnerte? Auf einem Tisch in der Ecke trieben die Ableger der Blumen und das Saatgut für Gemüse und Salate schon aus. Bunte Strohblumen trockneten an einer Schnur befestigt vor den großen Fenstern. Genau diese Blumen gab es auch immer in Omas Garten – und ich schwelgte für einige Zeit in diesen schönen Kindheitserinnerungen.
Bauernhof-Idylle im Winter
Mit Blick auf Schafe und Pferde, vorbeistreunende Katzen und schneebedeckte Weiden und Wälder schmiedeten wir Pläne für den Nachmittag. Wir wollten mit unserem schwedischen Reiseleiter eine Schneeschuhwanderung auf den Berg hinter dem Bauernhof machen. Noch immer waren wir auf der Suche nach Elchen – unglaublich wie gut diese riesigen Tiere sich verstecken können.
Wie wir in die schwedische Zeitung kamen…
Bevor wir starten konnten, bekamen wir Besuch von der örtlichen Presse. Ein Redakteur der Tageszeitung wollte wissen, was uns Reiseblogger in die nördlichste Ecke von Schweden verschlagen hat und wie es uns in Schwedisch Lappland gefällt. Das Resultat des Interviews samt Fotostrecke könnt ihr euch hier ansehen!
Keine Elche – abe viel Spaß mit Hofhund Mille
Dann ging es endlich hinaus in die Natur. Ich will es vorwegnehmen – auch an diesem Tag gab es nur Elchspuren und keine Elche zu bewundern. Aber die Schneeschuhwanderung war dennoch herrlich. Ich war zum ersten Mal mit Schneeschuhen unterwegs und war überrascht, wie gut man damit vorankommt. Hinauf ging es über einen recht steilen, schmalen Weg. Den allergrößten Spaß hatte übrigens Hofhund Mille, der vor lauter Begeisterung immer wieder vorauspreschte um kurz darauf wieder zurückrennen um zu sehen, ob wir ihm auch folgen. Natürlich fand er auch unzählige Stöckchen, die er uns immer wieder vor die Füße warf um mit uns zu spielen. Mit Schneeschuhen und Stöcken bewaffnet, war es übrigens gar nicht so leicht, nebenher noch Stöckchen zu werfen…
Dampfender Kaffee und knirschender Schnee
Oben angekommen legten wir eine typisch schwedische Kaffeepause ein. Am knisternden Lagerfeuer kochten wir Kaffee und unser Guide Hansi hatte auch leckeren Kuchen, sowie Elch- und Rentiersalami mitgebracht. Schmeckt übrigens gar nicht schlecht.
Zurück ging es querfeldein durch den Wald – langsam senkte sich die Dämmerung über den Wald, es wurde kälter und der Schnee knirschte träge unter unseren Schneeschuhen. Es war schon fast dunkel, als wir den Bauernhof erreichenten. Dort wurden wir von Maria bereits mit einem leckeren Abendessen erwartet. Schwedische Hausmannskost, gekocht von Oma! Leckerer geht es nicht!
Wer schließt schon die Haustür ab???
Den Abend verbrachten wir in unserem gemütlichen Wohnzimmer – und saßen noch lange plaudernd vor dem Kaminfeuer. Am nächsten Morgen wurden wir schlagartig wach, weil jemand mit Schwung gegen unsere Eingangstür krachte. Unser Guide Hansi hatte nicht damit gerechnet, dass die Tür abgeschlossen war. Entgeistert fragte er uns – warum habt ihr den abgeschlossen? Das macht hier niemand… (hach ja, allein dieses noch vorhandene Urvertrauen wäre doch ein Grund, sofort wieder nach Schwedisch Lappland zu fahren!).
Nach einem typisch schwedischen Frühstück ging es für uns weiter nach Arjeplog ins Iglu-Hotel. Viel zu schnell – wir wären gerne noch ein bisschen geblieben.
Hinweis: Ich war im Rahmen einer Pressereise von Visit Schwedisch Lappland in der Region Pitea unterwegs.