Ein Roadtrip nach Schweden, genauer gesagt nach Småland – mitten ins Astrid-Lindgren-Reich also, davon haben wir schon lange geträumt. Einmal all die Schauplätze der Geschichten unserer Kindheit sehen, durch einsame Landschaften wandern, Elche suchen und Zimtschnecken essen und und und – die Liste war entsprechend lang…
In den Pfingstferien hieß es endlich „Schweden – wir kommen!“. Zuvor versanken wir erst mal in der Reiseplanung und zu allererst natürlich in die Planung unserer Anreise.
Von Stuttgart nach Schweden…
Da wir von Stuttgart aus anreisten, betrug die reine Fahrzeit nach Travemünde bereits zwischen 7 und 8 Stunden – Stau und Pausen noch nicht eingerechnet. Die Fährüberfahrt nach Trelleborg dauerte weitere 9 Stunden und von dort aus sind es nochmal rund 3,5 Stunden bis zu unserer ersten Station in Gislaved.
Wir brauchten also auf dem Weg eine Übernachtungsmöglichkeit und suchten erst mal ein Hotel in der Nähe von Travemünde. Mir ist es immer lieber, in der Nähe des Fährhafens zu übernachten – das macht die Sache entspannter und man muss unterwegs keine Sorge haben, wegen eines Staus oder einer Panne gleich die Fähre zu verpassen.
Entspannt übersetzen mit der Nachtfähre
Eine sehr gute Alternative ist die Nachtfähre ab Travemünde. Dabei liegen die Vorteile klar auf der Hand. Wir sparten uns eine Übernachtung auf dem Weg, schliefen ganz entspannt auf dem Schiff und fuhren dann am nächsten Morgen weiter zu unserem Ferienhaus.
Die Nachtfähre von TT-Line legt immer um 22 Uhr in Travemünde ab und kommt morgens um 7.15 Uhr in Trelleborg an – perfekt für uns, denn so hatten wir den ganzen Tag Zeit für die Anreise.
Wir starteten am Morgen in Stuttgart, machten mehrere Pausen und kamen schließlich gegen 17 Uhr in Travemünde an. So hatten wir noch genug Zeit, über die Uferpromenade zu schlendern, gemütlich einen Kaffee zu trinken und am Strand die einlaufenden Fähren zu beobachten.
Die ersten an Bord
Gegen 19.30 Uhr fuhren wir zum Hafen. Der Check-in verlief schnell und reibungslos – wir mussten noch nicht einmal das Fahrzeug verlassen. Unser Schiff „Peter Pan“ lag bereits im Hafen und es herrschte hektisches Treiben – die Fähre wurde gerade entladen. Nach etwa 30 Minuten war es dann soweit – die „Peter Pan“ wurde für die Rückfahrt nach Trelleborg beladen. Wir waren eines der ersten Autos, die an Bord fuhren und bekamen prompt den Platz ganz vorne an der Rampe zugeteilt – das machte ganz schön Druck für den nächsten Morgen… falls wir verschlafen sollten, käme keiner mehr von Bord…
Praktisch und sauber: die Kabine
Wir schnappten unsere Tasche, die wir extra für die Nacht an Bord gepackt hatten und machten uns auf die Suche nach unserer Kabine. Kabinennummer, Türkarte und Voucher für Abendessen und Frühstück hatten wir bereits beim Check-in bekommen. Hinauf auf die Passagierdecks ging es über Treppen oder mit dem Aufzug.
Ein paar Minuten später standen wir schon vor unsere 4-Bett-Kabine. Ein Bett war bereits aufgebaut. Zwei Betten konnten einfach heruntergeklappt werden und das Sofa verwandelte sich mit einem Handgriff ebenfalls in ein Bett – alle Betten waren bereits bezogen. Zur Kabine gehörte auch ein Bad mit Duschkabine und WC – dort lagen bereits Handtücher für alle bereit.
Rundgang auf der „Peter Pan“
Langsam meldete sich der Hunger – zuvor wollten wir jedoch das Schiff genauer ansehen. Ganz in der Nähe unserer Kabine befand sich der Wellness-Bereich mit Saunen und Whirlpools – sehr einladend, aber uns war schon klar, dass wir ein abendliches Bad aufgrund akuter Müdigkeit nicht mehr mit ins Programm aufnehmen würden.
Ein Spielzimmer mit Bällepool, Bobbycar und Spielen wartete schon auf die kleinen Gäste. Das Kino gegenüber fanden unsere Kinder spannend, aber leider war es während unserer Überfahrt nicht geöffnet. Im Shop gab es schon mal einen Vorgeschmack auf Schweden in Form eines wirklich gut sortierten Elch- und Schweden-Souvenir-Sortiments zu fairen Preisen. Dazu das übliche Duty-Free-Sortiment.
In der Bar lief bereits das Vorgeplänkel für die Sportübertragung für das Fußball-Champions-League-Finale – somit stand das Abendprogramm der männlichen Hälfte unserer Familie schnell fest.
Speisen auf hoher See
Der Speisesaal schloss um 22.00 Uhr – also mit dem Auslaufen des Schiffes. Ein kurzer Blick auf die Uhr zeigte uns, dass es schon 21 Uhr und damit höchste Zeit für das Abendessen war. Der Speisesaal war schon gut gefüllt – das Buffet ebenso. Salate, mediterrane Vorspeisen, Meeresfrüchte und Lachs, Schnitzel, Hühnchen, Kartoffelgratin, Pommes Frites, Gemüse, Käse und Dessert – da war für jeden etwas dabei und lecker war es noch dazu. Die Getränke waren übrigens im Buffet-Preis bereits inkludiert.
Nach dem Essen gingen die Jungs – wie erwartet – in die Bar. Meine Tochter und ich gingen an Deck und wollten das Auslaufen des Schiffes beobachten. Rechtzeitig zur blauen Stunde setzte sich das Schiff langsam in Bewegung und verließ den Hafen. Es ging ganz nah vorbei an der Uferpromenade, an der sogar ein Kreuzfahrtschiff angelegt hatte, am Riesenrad, am Strand und dem Leuchtturm hinaus aufs offene Meer.
Als die Häuser von Travemünde langsam am Horizont verschwanden, gingen auf unsere Kabine. Die Betten entpuppten sich als sehr bequem – wir fielen wie Steine in die Betten und schliefen ruckzuck ein. Etwas schwieriger war dann das Aufwachen am nächsten Morgen – wir hatten uns den Wecker gestellt um noch in Ruhe frühstücken zu können. Doch wir sind einfach keine Frühaufsteher – bei der Rückfahrt griffen wir auf das kleine Frühstück samt Kaffee zum Mitnehmen zurück (das ermöglichte immerhin eine halbe Stunde mehr Schlaf!)
Unsere Tasche war schnell gepackt und wir erreichten unser Auto pünktlich vor dem Anlegen, so dass das Ausladen des Schiffes ohne Verzögerungen beginnen konnte. Die Einreise nach Schweden verlief übrigens genauso entspannt – wir konnten ohne weitere Kontrollen unseren Roadtrip durch Südschweden starten.
Insgesamt war die Nachfähre perfekt für uns und gleichzeitig eine tolle Erfahrung für die Kids – wir würden es beim nächsten Mal wieder genauso machen. Auch bei der Überfahrt am Tag würde ich euch die Buchung einer Kabine empfehlen – ohne Rückzugsort können 9 Stunden doch recht lang werden. Außerdem ist es viel wert, ausgeruht anzukommen.
Wenn ihr euch für eine Fährüberfahrt entscheidet, solltet ihr ein paar Dinge beachten. Hier kommen also
Unsere Tipps für die Fahrt mit der Fähre nach Schweden
- Denkt schon beim Packen an die Fährüberfahrt und packt eine Tasche für die ganze Familie mit den Sachen, die ihr für diese Nacht braucht. Die Kabinen sind zu klein, um sämtliche Koffer dort auszubreiten. Nicht vergessen: Jacke (je nach Wetter winddichte Jacke oder Regenjacke), Schlafanzug, Wechselklamotten, Waschbeutel (Duschgel steht in der Kabine bereit), Wertsachen, Kamera, Handy etc., bei Bedarf Medikamente gegen Reiseübelkeit, Schwimmsachen, wenn ihr den Wellness-Bereich nutzen wollt. Wenn ihr mit kleinen Kindern reist: Kuscheltier, Windeltasche, Babynahrung etc.
- Denkt daran, dass ihr während der Fahrt nicht zum Fahrzeug gehen könnt.
- Wenn ihr eine Fährüberfahrt bucht, empfehlen wir euch, eine Kabine dazu zu buchen – das macht die Reise viel entspannter! Auf der Route Travemünde-Trelleborg sind die Nachtüberfahrten nur mit Kabine buchbar.
- Merkt euch, wo euer Auto steht und durch welchen Eingang ihr das Schiff betreten habt. Das hilft anschließend bei der Orientierung.
- Das Buffet ist gut und reichhaltig (29,50 Euro/Erwachsene, Kinder zahlen je nach Alter weniger) – Getränke sind inklusive. Empfehlenswert für einen entspannten Start in den Urlaub – wenn ihr eine kleinere Mahlzeit wünscht, könnt ihr auch kleinere Gerichte in der Bar bekommen.
- Frühstück ist toll für Frühaufsteher. Allen, die lieber etwas länger schlafen, sei das kleine Frühstück zum Mitnehmen empfohlen.
- Für alle die mit Hund reisen der Hinweis: Hunde sind an Bord und in den Kabinen erlaubt – es gibt auch ein Hundeklo.
Was kostet die Fähre nach Schweden?
Eine Tagüberfahrt mit TT-Line von Travemünde nach Trelleborg und zurück kostet für 5 Personen inkl. PKW ab 99 Euro. Mit Kabine ab 149 Euro.
Die Nachtüberfahrt mit TT-Line von Travemünde nach Trelleborg kostet für 5 Personen inkl. PKW ab 199 Euro
Weiter Informationen und Preise findet ihr auf der Website von TT-Line
2 Kommentare
het is goed eten al passgier met luxe auto maar als chauffeur is het wat minder maar ook wel goed en wat de passagier bij het ontbijt doen is dan weer iets waar niet wordt gekeken is in de chauffeurs ruimte te gaan zitten en daar ergert zich een chauffeur aan
Danke für deinen Kommentar – leider spreche ich kein holländisch und kann daher nicht darauf eingehen. Es wäre toll, wenn du auf deutsch oder englisch kommentieren würdest 🙂