Ein Urlaub auf dem Hausboot ist eine besondere Mischung aus Naturerlebnis, Entschleunigung und Abenteuer – besonders in Frankreich! Unsere Tour mit dem Hausboot auf der Saône im malerischen Burgund war ein unvergessliches Erlebnis. In diesem Reisebericht teile ich unsere persönlichen Erfahrungen, Tipps zur Route, empfehlenswerte Restaurants und beantworte häufige Fragen rund ums Hausbootfahren in Frankreich:
Hausbooturlaub in Frankreich kann man wohl am besten als eine Mischung aus Glamping und Roadtrip, Natur, Kultur und Kulinarik beschreiben. Mit dem Boot geht es entspannt durch idyllische Flusslandschaften zu hübschen Dörfchen und pulsierenden Städtchen – viel frische Luft und unzählige neue Eindrücke inklusive.
Für Hausboot-Neulinge ist der Fluss Saône im französischen Burgund von Frühjahr bis Herbst ein ideales Revier. Hier findet man herrliche Natur, Bilderbuchstädtchen, kulinarische Genüsse und natürlich hervorragende Weine. Zusammen mit lieben Kolleginnen und Kollegen starten wir unsere Hausboot-Tour am Hafen von Saint Usage. Angereist sind wir bequem und nachhaltig mit dem TGV, der tagtäglich von Frankfurt nach Marseille fährt. Wir steigen ungefähr auf halber Strecke in Besançon aus und fahren mit einem Shuttle eine knapp Stunde weiter nach Saint Usage. Den Shuttle haben wir vorab reserviert, kurzfristig wäre es vermutlich schwer, vor Ort einen Transfer zu organisieren, denn der TGV-Bahnhof liegt außerhalb der Stadt, gefühlt irgendwo im Nirgendwo.




Hausboot Frankreich: Erste Eindrücke und Tipps zur Boots-Ausstattung
Am Abend erreichen wir kurz vor Sonnenuntergang den kleinen Hafen von Saint Usage. Wir verbringen die erste Nacht im Hafen und richten erst einmal unsere beiden Boote ein. Schnell stellt sich heraus – die Küche ist bestens ausgestattet und der Esstisch bietet genug Platz für acht Personen. Die Kabinen sind eher klein und bieten kaum Stauraum, dafür hat jede Kabine ein kleine Bad mit Waschbecken, Dusche und WC. Jeder von uns hat eine Doppelkabine für sich alleine.
Pro-Tipp: Nutzt das zweite Bett als Ablagefläche für Taschen, Kameras & Co.
Zum Abendessen gehen wir zu Fuß einige Minuten ins benachbarte Saint Jean de Losne.
Unser Tipp: Bistrot La Cotinière – sehr leckeres französisches Essen mit Blick aufs Wasser.




.
Hausbooturlaub Frankreich: Einweisung und erste Erfahrungen
Am nächsten Morgen erhalten wir eine Boots-Einweisung und fahren erst einmal unter Aufsicht eine Runde durch den Hafen. Spätestens beim anschließenden Einparken – äh, Anlegen – werden wir etwas nervös bei der Aussicht, das nächste Anlegemanöver allein absolvieren zu müssen.
Dann starten wir auf unsere Hausboot-Tour entlang der Saône. Unsere ersten Versuche als Hausboot-Kapitäne führen uns in einem Schlingerkurs nach Süden, aber bald haben wir den Bogen raus und genießen die entspannte Fahrt. Ein Hausboot zu steuern hat etwas meditatives. Konzentriert und doch entspannt, kann man die Natur rundum besonders intensiv genießen. Wir entdecken Reiher, Schwäne, Enten und badende Kühe entlang des Ufers. Die Ruhe wird nur von zwei Schleusen unterbrochen, die wir jedoch problemlos meistern.



.
Verdun-sur-le-Doubs: Abseits der Touristenpfade
Die Zeit vergeht wie im Fluge und viel schneller als erwartet erreichen wir unsere erste Station Verdun-sur-le-Doubs, ein malerisches Dörfchen, das an einem Nebenarm der Saône, abseits der typischen Touristenpfade liegt. Bei einem geführten Rundgang lernen wir das Dörfchen und das örtliche Weizen- und Brotmuseum kennen. Letzteres lohnt sich jedoch nur, wenn man französisch spricht.
Hier lernen wir auch zwei Köstlichkeiten der Region kennen: Gougère (Brandteiggebäck mit Käse) – und Jambon Persillé (Schinkensülze). Beides köstlich! Solltet ihr mal im Burgund unterwegs sein, solltet ihr beides unbedingt probieren!






.
Restaurant-Tipp für Verdun-sur-le-Doubs: Le Caveau de Verdun
In Verdun-sur-le-Doubs befindet sich das Restaurant Le Caveau de Verdun, das weit über die Grenzen des Dorfes hinaus bekannt ist. Spezialität des Hauses ist der für die Region typische Fischeintopf Pochouse in den nicht nur Fische aus der Saône, sondern auch Wein aus dem Burgund wandert. Wer nicht so gerne Fisch isst, findet auf der Karte auch Fleischgerichte. Restaurantbesitzer Robert sorgt mit seinem trockenen Humor und diversen Spirituosen dafür, dass der Abend unvergesslich wird.



.
Chalon-sur-Saône: Fachwerk, Fotografie & französische Küche
Auf unsere nächste Station hatte ich mich ganz besonders gefreut. Schon bei einer früheren Reise ins Burgund habe ich das charmante und lebhafte Städtchen Chalon-sur-Saône ins Herz geschlossen. Hier kann man wunderbar durch die hübschen kopfsteingepflasterten Straßen bummeln und jede Menge farbenfrohe Fachwerkhäuser bewundern. Das Angebot an schönen Läden, gemütlichen Cafés und Restaurants ist riesig – plant bei einem Besuch auf jeden Fall viel Zeit ein!
Sightseeing in Chalo-sur-Saône
Schlendert zum Place Saint-Vincent, der mitten im Zentrum liegt. Auf dem Platz vor der Kathedrale findet regelmäßig Markt statt und rundum reiht sich ein Restaurant ans nächste. Wir essen in der Brasserie Chez Louis, die typische Spezialitäten aus der Region, darunter auch Gougère und Jambon Persillé bietet. Ich entscheide mit für ein anderes lokales Gericht: Oeufs en Meurette (Pochierte Eier in Meurette-Sauce – ähnlich einer Bratensause) – sehr lecker! Das werde ich sicher mal nachkochen und das Rezept hier mit euch teilen!
Chalon-sur-Saône gilt übrigens als Wiege der Fotografie, denn hier wurde 1765 Nicéphore Niépce geboren, der 1816 die Fotografie erfand. Er ist Namensgeber für das örtliche Museum, das sich den verschiedenen Genres der Fotografie widmet. Einen ersten Eindruck des Städtchens kann man sich bei einer Fahrt mit dem kleinen Touristenbähnchen verschaffen, das selbst durch die kleinsten Gassen fährt.



.
Restaurant-Tipp in Chalon-sur-Saône: Les Canailles
Für Chalon-sur-Saône habe ich noch einen weiteren Restaurant-Tipp für euch! Das Restaurant Les Canailles liegt ein einer kopfsteingepflasterten Gasse auf der kleinen Insel Île Saint-Laurent. Das Restaurant wird von dem jungen Paar Julien und Marie-Claire geführt und ist nicht nur sehr gemütlich, sondern das Essen ist auch absolut köstlich. Auf der Karte findet man typische Gerichte aus der Region mit einem modernen Twist.










.
Dijon: Kulinarik & Kultur erleben
Von Chalon-sur-Saône geht es für uns wieder zurück nach Saint Usage. Unterwegs machen wir noch einen Zwischenstopp in Seurre und machen von dort aus einen Ausflug nach Dijon. Natürlich kennt man Dijon als Namensgeber für den Senf, der hier hergestellt wird. Aber auch sonst hat Dijon kulinarisch viel zu bieten. Kein Wunder also, dass es hier ein Museum gibt, das sich ganz und gar der Kulinarik und des Weins verschrieben hat. Die Cité Internationale de la Gastronomie et du Vin vereint Ausstellungen, Kunst, Restaurants und Delikatessenläden. Natürlich kann man hier den berühmten Senf in allen möglichen Variationen kaufen, aber auch die wechselnden Ausstellungen, die Restaurants und eine Weinprobe in La Cave de la Cité solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Wer gerne selber kocht und bäckt, findet hier auch ein exquisites Kursangebot – die Kurse solltet ihr auf jeden Fall vorab reservieren.
Sehenswert in Dijon
Bei einem Bummel durch die Stadt könnte ihr schöne Fachwerkhäuser, Geschäfte mit regionales Spezialitäten und auch das vielleicht auffälligste Bauwerk der Stadt, die Porte Guillaume, ein Triumphbogen entdecken. Er wurde 1788 auf dem Fundament eines mittelalterlichen Stadttores erbaut.
Restaurant-Tipp für Dijon: Restaurant de la Porte Guillaume
Gleich nebenan befindet sich das Restaurant de la Porte Guillaume, von dem aus man einen sehr schönen Blick auf den Triumphbogen und das Gewimmel in der beliebten Einkaufsstraße Rue de la Liberté hat. Serviert werden Spezialitäten aus dem Burgund – wundervoll angerichtet und absolut köstlich!











.
Häufige Fragen zum Hausbooturlaub in Frankreich und Erfahrungen mit Le Boat:
Braucht man einen Bootsführerschein
Nein! Eine ausführliche Einweisung genügt. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Muss man einen Liegeplatz im Hafen vorab reservieren?
Unter der Woche war im Mai überall Platz. In der Hochsaison oder an Feiertagen empfiehlt sich eine Reservierung – besonders in beliebten Orten.
Wie viele Personen passen auf ein Hausboot?
Das hängt vom Boot ab. Für mehr Komfort: lieber eine Kabine pro Person (sofern möglich). Anbieter wie Le Boat bieten Boote für 2–12 Personen an.
Wo kann man ein Hausboot mieten?
Wir waren mit Le Boat unterwegs – ein führender Anbieter in Europa. Preise starten ab 669 Euro pro Woche für vier Personen.
Fazit: Lohnt sich eine Hausboot-Tour auf der Saône?
Absolut! Diese Art des Reisens ist entschleunigend, naturnah und zugleich voller kultureller und kulinarischer Entdeckungen. Besonders für Einsteiger ist die Saône ideal – ruhig, landschaftlich reizvoll und mit zahlreichen charmanten Stopps.
Noch Fragen zum Urlaub mit dem Hausboot in Frankreich?
Schreib mir gern in die Kommentare, wenn du Fragen zum Hausbooturlaub in Frankreich hast – ich helfe gerne weiter! 🙂

.
Hinweis: Dieser Beitrag wurde von Le Boat und Burgund Tourismus unterstützt. Die hier geschilderten Eindrücke sind meine eigenen. Es gab keinerlei Vorgaben oder Absprachen bezüglich der Berichterstattung über diese Reise.
2 Kommentare
Schöner, informativer Artikel. Die Reise würde mich auch sehr reizen. Liebe Grüße Tanja
Vielen Dank, liebe Tanja 🙂