Ich war zurück in Afrika, dieses Mal in Südafrika. Für 72 Stunden! Eine lange Reise für einen kurzen Aufenthalt. Aber auf dem Programm stand ein Safaritag mit zwei Pirschfahrten. Wer mich kennt, weiß, was das für mich bedeutet – für eine Safari ist mir kein Weg zu weit und genug bekomme ich davon wahrscheinlich nie.
Wenn ich im Nachhinein auf die Tage in Südafrika zurückblicke, kommt es mir schon fast unwirklich vor, wie intensiv dieser Aufenthalt war und wie viel ich in der kurzen Zeit erlebt habe. Klar, die Reise war kurz und Südafrika ist nicht wirklich ein Kurzreiseziel ab Deutschland. Aber dennoch war genügend Zeit, um mir einen ersten Eindruck von Durban und der Provinz KwaZulu-Natal zu bilden. Natürlich habe ich mit auch angesehen, ob Südafrika mit Kindern ein lohnenswertes Ziel ist.
Viel Beinfreiheit und sehr nette Gesellschaft
Mit South African Airways ging die Reise von Frankfurt über Johannesburg nach Durban. Meine erste Flugreise mit South African Airways übrigens – und eine sehr positive Erfahrung. Denn ich hatte in der Economy extrem viel Beinfreiheit. So ließ sich der 11 Stunden Flug recht gut aushalten.
Eigentlich hatte ich vor, mir endlich mal wieder in Ruhe den einen oder anderen Film anzusehen – dass das nicht klappte, lag weniger an der Auswahl der Airline, sondern an meine Sitznachbarin. Denn es stellte sich heraus, dass wir einst die selbe Schule besuchten und so gab es jede Menge zu erzählen.
Sie hat inzwischen ihren Traum verwirklicht und hat ein Weingut in Südafrika aufgebaut. Zimmer vermietet sie dort auch. Wenn diese nur halb so nett sind wie sie, wäre das schon einen Tipp wert – hier also mal ein, von mir noch nicht getesteter, aber von Herzen kommender Tipp: wenn ihr in die Gegend von Wellington kommen solltet, schaut euch das Jacaranda Weingut mal an. Grüßt Birgit von mir und erzählt mir anschließend, wie es dort war!
Hotel-Juwel und Streetart-Szene in Durban
Rechtzeitig zum Mittagessen erreichten wir das Beverly Hills Hotel in Umhlanga, einem nördlichen Vorort von Durban. Das Hotel ist ein echtes kleines Juwel, direkt am Meer gelegen, mit einer herrlichen Aussicht. Anschließend starteten wir zu unserer Streetart-Tour durch Durban. Architekt Mark Bellingan und Graffiti- und Hip-Hop-Künstler EWOK führten uns zu den Top-Spots der Streetart-Szene in Durban – ein spannender Einblick in die sich gerade entwickelnde neue Kunstszene.
Den Abend ließen wir in der Distillery 031 bei hauseigenem Wodka, Gin und Absinth ausklingen – ich muss allerdings gestehen, dass ich zu den Produkten nicht allzuviel sagen kann, da ich kaum Alkohol trinke – und schon gar nicht, wenn ich nach einem langen Flug und einem erlebnisreichen Tag am nächsten Morgen früh aus den Federn muss. Aber das Wasser schmeckte auch wunderbar!
Kulinarische und künstlerische Kostproben in den Midlands
Am nächsten Tag fuhren wir in die Midlands. Da landwirtschaftlich geprägte Vorland der Drakensberge bietet eine charmante Mischung – viele Künstler und Handwerker haben sich hier mit ihren Ateliers und Werkstätten angesiedelt dazu kommt eine große kulinarische Vielfalt, denn die Region lebt von allem von Forst-, Milch- und Landwirtschaft. Eine Kostprobe bot das liebevoll arrangierte Buffet im Rawdons Hotel.
Die Winter hier sind angenehm mild und trocken – und so konnten wir bei herrlichem Sonnenschein, im Schatten der Bäume, den Blick auf den See genießen. Fatal für mich – der Künstlermarkt vor dem Hotel. So mussten eine neue Kuscheldecke, ein Schal und Perlenschmuck unbedingt mit mir nach Deutschland reisen.
Blöd, dass ich mir vorher nicht überlegt habe, wie ich die traumhafte Wolldecke daheim vor meinen Katzen schützen kann – es ist schließlich meine Wolldecke!!! Eine Lösung ist bisher noch nicht gefunden – falls ihr also Vorschläge habt, immer her damit!
Auf Nelson Mandelas Spuren
Sehr bewegend war für mich der Besuch der Nelson Mandela Capture Site, die sich ebenfalls in den Midlands befindet. Hier, auf der Straße R103, wurde Nelson Mandela am 5. August 1962 verhaftet. Ein kleines Museum gibt interessante Einblicke in Nelson Mandelas Leben und die Geschichte Südafrikas. Beeindruckend ist die Skulptur aus 50 Säulen, die – wenn man sie aus einem bestimmten Winkel betrachtet – das Portrait Mandelas zeigt.
Hai-Abwehr vor der Küste von Durban
Schon vor Sonnenaufgang waren wir am folgenden Tag unterwegs. Wir fuhren hinaus aufs Meer um die Mitarbeiter des KwaZulu-Natal Shark Boards bei der alltäglichen Überprüfung der Hai-Abwehrnetze zu beobachten. Aus den erhofften Begegnungen mit diversen Meeresbewohnern wurde leider nichts – dafür gab es aber einen fantastischen Blick auf den Sonnenaufgang über dem Meer, der die Kulisse von Durban zum leuchten brachte.
Auf Safari im Phinda Game Reserve
Nach einem schnellen Frühstück ging es endlich in den Busch – etwas mehr als drei Stunden dauerte die Fahrt, bis wir das Phinda Game Reserve erreichten. Schon bevor wir überhaupt die Safarifahrzeuge erreichten, entdeckten wir die ersten Zebras, dann zwei Nashörne und Giraffen.
Klar, dass ich es kaum erwarten konnte, bis es endlich auf Pirschfahrt ging – doch vorab musste ich erst einmal mein sensationelles Zimmer in der &Beyond Phinda Mountain Lodge ausgiebig bewundern. Riesig, geschmackvoll eingerichtet, luftige Außendusche, Badewanne und eine superschnucklicke Terrasse mit einem eigenen kleinen Pool.
In offenen Safarifahrzeugen ging es dann auf Pirschfahrt. Endlich ist es wieder da, dieses unglaublich “Wind-um-die-Nase-Pipi-in-den-Augen-Safari-Feeling”. Wie soll ich es beschreiben? Pures Glück gepaart mit Vorfreunde und Spannung – ach, egal – man kann dieses Gefühl kaum erklären – ihr müsst es einfach mal erleben!
Es folgte ein unvergesslicher Abend am knisternden Lagerfeuer unter dem atemberaubenden afrikanischen Sternenhimmel. Vergesst alle Tagessafaris – die Nacht im Busch ist mit das Schönste auf einer Safari!
Viel zu schnell ist die Nacht vorbei und wir starten in der Morgendämmerung zu unserer nächsten Pirschfahrt. Wir haben Glück, entdecken Löwen, Geparden, Elefanten und viele weitere Tiere – doch davon berichte ich bald mehr…
Nach der Pirschfahrt ging es zurück zum Flughafen. Kurz und intensiv war meine Reise. Mein erster Eindruck ist sehr positiv. Es ist ein anderes Afrika, als das, dass ich bisher aus Ostafrika kannte, doch nicht weniger beeindruckend.
Südafrika mit Kindern
Sehr gerne würde ich es näher kennenlernen – und noch lieber mit meiner Familie. Ich bin sicher, für die Kinder wäre dies ein tief beeindruckendes und unvergessliches Erlebnis. Überhaupt kann ich mir Südafrika mit Kindern sehr gut vorstellen. Es gibt nämlich ganz schön viele Gründe, die für eine Reise nach Südafrika mit Familie sprechen:
Die Vielfalt: Südafrika bietet nicht nur Natur, sondern auch Kultur, Kunst und Kulinarik!
Das gute Preis-Leistungs-Verhältnis: Essen, Trinken, Benzin und Aktivitäten kosten nur etwa halb so viel wie in Deutschland. Mietwagen und Hotelzimmer sogar nur ein Drittel.
Reisen in der Nebensaison: Während unserer Sommerferien ist in Südafrika Winter und damit Nebensaison – das macht die Angebote oft noch attraktiver.
Angenehmes Klima: Der südafrikanische Winter bietet ein sehr angenehmes Klima – gerade für Familien. Es ist mild und trocken – großer zusätzlicher Vorteil: es gibt weniger Mücken.
Gute Flugverbindungen ab Deutschland
Keine Zeitverschiebung
Viele kinderfreundliche Unterkünfte: B&Bs, Lodges und Hotels sind meist sehr gut auf Familien eingestellt
Zahlreiche Aktivitäten für Familien
Gute Infrastruktur
und natürlich
Ideale Safari-Reviere…
Informationen für Südafarika mit Kindern
Aktuelle Informationen zu Einreisebestimmungen, Sicherheit, Gesundheit etc. findet ihr auf der Seite des Auswärtigen Amts
Preisbeispiel:
„Zauberhaftes KwaZulu-Natal auf eigene Faust“: Zehntägige Mietwagenrundreise von Thomas Cook ab/bis Durban mit neun Übernachtungen und Verpflegung laut Programm, inklusive Mietwagen ab 749 Euro pro Person.
Hinweis: Ich war im Rahmen einer Pressereise von Thomas Cook in Südafrika unterwegs.
6 Kommentare
Jaaaaaaa und deshalb fliegen wir im Februar auch nach Südafrika. Wird endlich mal Zeit. In Afrika (bis auf Marokko) waren wir noch nie. Ich bin besonders darauf gespannt wie so ne Safari mit Klein M. klappen wird. GlG/ Nadine
Ihr werdet es lieben – und Klein M. ganz sicher auch! <3
Liebe Antje,
das klingt einfach super. Nach unserem Roadtrip durch Südafrika kann ich jeden verstehen, der das Afrika-Virus hat. Und mir wäre auch kein Weg zu weit für solche Erlebnisse, v.a. die Pirschfahrten. Auch die Kinder schwärmen heute noch von der Reise.
Liebe Grüße von Ines
Liebe Ines,
mein Traum wäre es ja, die Kinder mit auf Safari zu nehmen. Ich glaube es gibt keine Möglichkeit, die Natur intensiver zu erleben. So eine Erfahrung vergisst man nie. Es war so schön, wieder zurück im Busch zu sein…
Liebe Grüße
Antje
Hallo Antje,
also Deine Begeisterung für’s Reisen und insbesondere auch für Safaris (am liebsten in Afrika) kann ich absolut nachvollziehen. Und einem geschenkten Gaul soll man ja bekanntlich nicht ins Maul schauen. Aber für lediglich 72 Stunden bis nach Südafrika zu fliegen, finde ich dann doch recht fragwürdig. Also ich möchte auf Fernreisen auch nicht verzichten und greife dabei auf’s Flugzeug zurück, ein dreitägiger Aufenthalt steht aber echt in keinem Verhältnis mehr zur Umweltbelastung, finde ich.
Lieber Stefan,
ich gebe dir recht, dass man bewusst reisen sollte und vorher sehr gut überlegen sollte, was einem so eine Reise bringt. Bei Pressereisen ist es jedoch üblich, dass man nicht wochenlang unterwegs ist, sondern Programm und Informationen extrem komprimiert sind. Deshalb kann von einem “geschenkten Gaul” auch keine Rede sein. Eine Pressereise ist für mich Arbeit mit einem anstrengenden und dicht getakteten Programm – ohne Pausen zum Entspannen. Dafür bekomme ich aber in vier Tagen so viele Informationen, Ansprechpartner und Tipps, die ich sonst auf einer viel längeren Reise mühsam zusammensuchen muss.
LG Antje