Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Pfizer
„Mami, gibt es hier im Wald wilde Tiere?“, fragte mich meine Tochter, als sie noch im Kindergartenalter war, immer mal wieder. Ich kann mich erinnern, dass ich meinen Eltern früher genau dieselbe Frage stellte. Schließlich sorgen die wilden Tiere für viel Spannung in vielen Märchen und Geschichten. Das Verneinen der Frage führte, wie auch bei mir früher, immer zu großer Erleichterung – und gleichzeitig zu einem gewissen Bedauern. Die – wenn auch unwahrscheinliche – Aussicht, auf wilde Tiere zu stoßen, birgt schließlich auch einen gewissen Kick und macht den Waldspaziergang zu einem echten Abenteuer.
Zecken – klein, aber nicht ungefährlich
Meine Tochter gab nicht auf. „Was ist denn das gefährlichste Tier hier?“, bohrte sie weiter. Nach einigem Überlegen sagte ich schließlich: „Vermutlich die Zecke. Die ist zwar ganz klein, aber sie kann gefährliche Krankheitserreger übertragen.“ Ungläubig sah sie mich an. Sie kannte die Krabbeltiere schon damals sehr gut. Unsere Katzen hatten häufig Zecken – und oft schleppten sie diese auch immer wieder mit ins Haus. Inzwischen sind wir alle schon fast Meister im Entfernen der Biester bei den Katzen.
Da wir einen großen Garten haben und viel Zeit in der Natur verbringen, gehört das abendliche Absuchen nach Zecken bei Mensch und Tier zur täglichen Routine. Die erste Zecke fand ich jedoch bei meinem Sohn durch Zufall. Er war damals etwa 2 Jahre alt und mir fiel auf, dass zwischen den Haaren ein kleiner schwarzer Punkt zu sehen war – eine Zecke. Ein paar Tage später entdeckte ich eine weitere an seiner Wade. Ich nahm mir vor, die Kinderärztin, bei der sowieso geplanten Vorsorgeuntersuchung zwei Tage später, darauf anzusprechen. Wir unterhielten uns gerade über die Borreliose und FSME, als sie bei der Untersuchung eine weitere Zecke an seinem Bauch entdeckte. Sie meinte, dass ihre Erfahrung bisher zeigt, dass es Kinder gibt, die besonders häufig Zecken haben. Unser Sohn scheint dazu zu gehören.
Wie kann man sich vor – von Zecken übertragenen – Krankheiten schützen?
Da wir in Baden-Württemberg, mitten in einem FSME-Risikogebiet leben, empfahl sie mir in diesem Fall eine FSME-Impfung. Im Gegensatz zu der bakteriell bedingten Borreliose, die mit Antibiotika behandelbar ist, gibt es für den FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)-Virus keine ursächliche Behandlungsmöglichkeit. FSME ist eine Erkrankung der Hirnhaut und des zentralen Nervensystems. Schwere gesundheitliche Konsequenzen mit Lähmungen, Schluck- und Sprechstörungen oder Atemschwäche können die Folge sein. Eine gruselige Vorstellung, vor allem, wenn man mitten im Risikogebiet lebt. Auf unsere Zeit in der Natur wollen wir aber keinesfalls verzichten. Deshalb habe ich hier unsere Tipps für euch zusammengestellt, wie ihr euch vor Zecken schützen könnt:
Das schützt vor Zecken
- Lange, helle Kleidung. Geschlossenes Schuhwerk. Bei Waldspaziergängen möglichst die Hosen in die Socken stopfen – Zecken fallen übrigens nicht von Bäumen, wie das oft vermutet wird. Sie halten sich vorwiegend auf Gräsern und Büschen bis zu einer Höhe von etwa 1,50 Metern auf. Wir haben es bei uns im Garten getestet und besonders viele auf kurzgemähtem Gras gefunden
- Einsprühen mit speziellen Repellents
- Möglichst helle Picknickdecken oder Handtücher ohne Muster verwenden, wenn man sich auf den Boden legt – so kann man Zecken und andere Krabbeltiere sehr gut erkennen und entfernen
- Nach jedem Waldspaziergang oder Aufenthalt im Freien den ganzen Körper gründlich absuchen – vor allem Hautfalten, hinter den Ohren, in den Haaren und bei Kleinkindern im Windelbereich. Eine krabbelnde Zecke oder einen Zeckenstich bemerkt man in der Regel nicht!
- Gegen FSME gibt es eine Impfung – für eine Grundimmunisierung benötigt man 3 Impfungen (lasst euch von eurem Kinder-/Hausarzt entsprechend informieren!) Danach ist eine erste Auffrischung nach 3 Jahren, anschließend je nach Alter und Impfstoff alle 3 bis 5 Jahre nötig, um einen sicheren Schutz aufrechtzuerhalten.
Eine Zecke – was nun?
- Zecke umgehend mit einer Zeckenzange entfernen (am besten funktionieren meiner Meinung nach die Zeckenpinzetten aus Metall, die es in jeder Apotheke gibt). Dabei die Zecke so nahe an der Haut wie möglich umfassen und vorsichtig entfernen. Wenn der Stechapparat der Zecke nicht komplett entfernt werden kann, ist das in der Regel nicht schlimm, denn der menschliche Körper stößt den Fremdkörper meist von alleine ab. Je länger die Zecke in der Haut verbleibt, desto größer das Risiko einer Borreliose-Übertragung (meist nach 12 – 24 Stunden). Die FSME-Viren befinden sich im Speichel und werden sofort mit dem Stich übertragen.
- Bei Unsicherheiten oder Rötungen/Entzündungen der Stichstelle solltet ihr unbedingt einen Arzt konsultieren.
- Mit einem Kugelschreiber einen Kreis um die Wunde malen (meist ist die Wunde nach kurzer Zeit nicht mehr zu sehen, um aber mögliche Rötungen, die aufgrund einer Borreliose-Infektion entstehen können, lokalisieren zu können, hilft der Kreis)
- Die entfernte Zecke anschließend keinesfalls wieder in die Natur entlassen. Sie können übrigens auch eine ganze Zeit im Wasser überleben, daher hilft es nichts, sie in die Toilette zu werfen. Am besten zerquetscht man sie mit einem Wasserglas, das man mit Druck über ein zusammengefaltetes Papier (in dem sich die Zecke befindet) streicht. So vermeidet man den direkten Kontakt mit der Zecke und kommt nicht mit Krankheitserregern in Kontakt Sie mit dem Schuh zu zertreten, ist keine gute Idee, denn so schleppt man eventuelle Nachkommen wieder zurück in die Natur.
Die Zeckensaison dauert bei uns etwa von Februar bis Oktober. Dieses Jahr hatten unsere Katzen fast ganzjährig Zecken – auch im Winter! Ab einer Temperatur von etwa 7 Grad werden die Biester aktiv – und hungrig. Denkt also auch im Frühling und Herbst an einen entsprechenden Schutz.
Weitere Informationen zu Zecken – und wie ihr euch schützen könnt, findet ihr unter www.zecken.de oder auf www.facebook.com/zecken.de
3 Kommentare
Die Wahrscheinlichkeit nach einem Zeckenstich zu erkranken ist generell sehr niedrig. Vorbeugung ist dennoch geboten, besonders in den Risikogebieten. Jeder der nicht geimpft wurde, kann die Zecke rausziehen und in einem Labor untersuchen lassen, um festzustellen, ob sie infiziert war. Ich persönlich habe das mal in einem Labor in Berlin machen lassen. Nach einer Woche habe ich dann die Nachricht erhalten, dass die Zecke „sauber” war. Kein Arzt kann so schnell seinem Patienten bestätigen, dass eine Infektion hundertprozentig auszuschließen ist.
(Der Werbelink wurde von der Redaktion entfernt)
vo der nachimopfung nach drei jahren sollte aus meiner sicht der immunstatus – vorhandensein der antikörper im blut (titer) überprüft werden. so kann man unnöriges impfen vermeiden uns idt über seinen status informiert. ich selbst mache das alle drei jahre und es war keine nachimpfung erforderlich (seit 10 jahren).
Hallo Suzie,
gute Idee – darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.
LG Antje