Am östlichsten Ende Málagas, etwa sechs Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, liegt das Fischerdorf El Palo. Wobei die Bezeichnung „Fischerdorf“ auf den ersten Blick etwas seltsam wirkt, denn entlang der Hauptstraße reihen sich Hochhäuser dicht an dicht. Man vermisst die Beschaulichkeit, die man von einem Fischerdorf erwartet – die erschließt sich erst auf den zweiten Blick!
Kaum Touristen – dafür pures andalusisches Leben
Viele Touristen verirren sich vermutlich dennoch nicht nach El Palo. Dazu sind die Hochhäuser zu hässlich, der Strand zu schmutzig und die Touristenattraktionen zu unspektakulär bzw. gar nicht erst vorhanden. Warum ich euch trotzdem diesen Teil von Málaga vorstellen möchte? Nun, weil es hier der frischesten Fisch der Stadt gibt, das Viertel pures andalusisches Leben bietet – und weil ich genau hier für einige Monate gelebt habe. In einem der hässlichen Wohnblocks in einer Sprachstudenten-WG, mitten unter Spaniern. Das betone ich deshalb, weil es für uns damals der perfekte Wohnort war, um die Sprache auch wirklich zu lernen. Niemand sprach hier englisch oder gar deutsch, aber mit viel Geduld und guter Laune, brachten uns unsere Nachbarn, Gemüsehändler, Bäcker, Apotheker, Busfahrer, Kellner und viele andere immer wieder dazu, unsere Spanisch-Kenntnisse anzuwenden und unsere Unsicherheit diesbezüglich zu überwinden. Es war schön,in El Palo zu leben – und wir fühlten uns schon nach kurzer Zeit richtig zu Hause.
El Palo präsentiert sich hübscher als früher
Umso spannender war es, einen kurzen Abstecher in die „alte Heimat“ zu machen und zu sehen, was sich so verändert hat. Auf den ersten Blick wirkt alles gleich – die Hochhäuser von Echevarría sehen noch genauso aus wie damals. Die Hauptstraße auch. Es fällt auf, dass viel gebaut wird und leider ist die Straße, die direkt zu meiner alten Adresse führt, im Moment wegen einer Großbaustelle gesperrt. Das kleine Café an der Ecke, in dem wir so oft saßen, ist noch immer da, der Supermarkt auch – allerdings ist er heute viel schicker als damals.
In El Palo gibt es den frischesten Fisch Málagas
Spürbar verändert hat sich das eigentlich Fischerdorf, das sich direkt an der Strand- und Hafenpromenade befindet. Der Strand, den ich früher als recht schmuddelig in Erinnerung hatte, wirkt viel schöner und gepflegter. Es gibt mehr Cafés und Restaurants und auch die Häuser wirken mehr herausgeputzt. Ansonsten wirkt das Viertel lebendig und authentisch wie eh und je. Noch immer kann man hier den frischesten Fisch Málagas genießen, und das zu weit günstigeren Preisen als in der Innenstadt. Einen Einblick in das typische Leben Andalusiens gibt es gratis dazu. Wenn ihr also mal in Málaga seid – macht einen kleinen Abstecher nach El Palo – und von dort aus in die herrlichen Berge Málagas!